Von Friesland in 11 h nach Nordholland

Enkhuizen, Compagnieshaven, L12, 13.07.2025, 21:30 Uhr
Noch wärmt mich die tiefstehende Sonne, die mir, Tanja gegenüber sitzend, mit ihrem tieforangen Schein direkt ins Gesicht leuchtet. Unser Abendessen, Tomatensoße mit Hühnchen und Gnocci ist vertilgt. Zeit, den Tag Revue passieren zu lassen.


Kurz vor 9 Uhr haben wir heute morgen in Wergea abgelegt. Rückwärts vom Steg und Modder weg ging ohne Probleme. Auch die Palmabrege schaltete pünktlich auf Einfach-Rot und ließ uns direkt nach dem Anfunken auch passieren.












Wieder mal eine schöne Fahrt durch Friesland. Kühe, Gänse, Pferde und allerlei Menschen und deren zum Teil sehr sehenswerte Behausungen säumten unseren Weg. In Grou mussten wir uns orientieren. Einem Wegweiser ‚Staande Mastroute‘ sind wir letztes Jahr mal gefolgt. Am Ende wollte der aber wohl nur Schiffe durch den Ort locken. Das hatte uns heute nicht irritiert. Konfusion rief eine Info auf ‚Stegfunk‘ hervor. Diese Seite informiert auf Deutsch kompakt über die aktuellen Vorkommnisse auf den niederländischen Wasserstrassen. Eigentlich passt das auch, da die Infos wohl von den offiziellen niederländischen Seiten des Rijkswaterstaat kommen. Diesmal stimmten die angekündigten Sperrungen aber nicht alle, wie wir zum einen selbst auf den offiziellen Seiten nachlesen konnten und durch Lichtsignal bzw Anfunken der, doch öffnenden Spoorbrug Grou, erfreut feststellen konnten. Jedenfalls hat uns dies den Umweg über Akkrum erspart.
Durch das schöne Sneek und das noch schönere Ijlst sind wir glücklicherweise gerade rechtzeitig kommend, mit einem Konvoi durchgefahren. Eingangs des Heeger Meeres, Tanja schlief, konnte ich nicht anders, als den Motor auszuschalten und das Vorsegel rauszuziehen. Hunderte von Segelbooten bevölkerten den nicht ganz kleinen Binnensee an diesem Sonntag. Da wollte ich nicht eilig durchtuckern. Unser Zeitplan war zum Glück so, dass wir uns diese ruhigen zwei Stunden gönnen konnten.
In Stavoren ging es dann durch eine Schleuse rauf und mit einer Backstagsbrise in gut zwei Stunden quer über das IJsselmeer nach Enkhuizen. Dort liegen wir nun gemütlich in einer Box.
Die Sonne ist zwischenzeitlich unterm Horizont versunken, chillig säuselt der Wind und Tanja klappert leise mit dem Spül. Zeit, den Müll unter den Arm zu klemmen und mich auf den Weg zu einer richtigen Dusche zu machen. Die 1,5 L Flaschendusche mit kaltem Wasser heute morgen in der Plicht war zwar erfrischend und reinigend, doch 11 Stunden bei bestem Wetter zu motoren und zu segeln, hinterlassen auch ihre Spuren. [M]
Wie gut, dass ich heute morgen und heute Abend nochmal vor Enkhuizen die Chance genutzt hatte, das grosse Wasser rund um das Schiff zu beschwimmen – so erfrischend!!!
Nach so viel Natur in den letzten Tagen fühlt es sich ein bißchen komisch an, wieder in einem Wald von Schiffsmasten zu liegen. Hier sind wir schon mit sehr vielen verschiedenen Schiffen gewesen. Unsere CHRITA ist aufgeräumt und sauber und freut sich auf Gäste. [T]




Ich mag es auch sehr euren Reisebericht zu verfolgen. Mama (also Tante Rita übrigens auch).
Liebe Grüße
Claudia
Das freut uns, dass ihr ein bißchen mit reist.
Liebe Grüße nach München und ins Sauerland
Ein wirklich schön geschriebener Beitrag Michael☀️
Danke sehr für das Lob!