Velkommen til Danmark
Esbjerg Marina, 21.06.2022, 18:30 Uhr
Jetzt sind wir tatsächlich in Dänemark angekommen. Dafür wurde schon vor der Abfahrt die Dänische Gastflagge gesetzt. Dann ist unser Mast auch nicht mehr so nackt. Und obwohl ich inzwischen fleißig Dänisch lerne (Kvinden spiser en is), war hier schon wieder Niederländisch angesagt – weitere Details siehe unten [T]
Vom Trubel in die Einsamkeit. Während wir im kleinen Lister Hafen direkt vor den Fischlokalen in Mitten des Geschehens lagen, so sind wir nun in einer Marina abseits vor den Toren der Stadt Esbjerg. Die Marina ist neu. So nagelneu, dass hier außer einer großen Baustelle nix ist. Fast nix. Denn Strom und Wasserversorgung ist bereits an den Stegen vorhanden. Bezahlt wird online mit Kreditkarte. Wir sind zurück in der digitalisierten Welt, die uns aus den Niederlanden schon so vertraut ist. Zwar hat Tanja Kronen in bar (noch von der Reise in 2014 [T]), doch mal sehen ob ich nicht nur mit Karte hier über die Runden kommen werde.
Der Tag fing für mich mit einer interessanten Telefonkonferenz an. Arbeiten kann tatsächlich Spaß machen! Danach habe ich das Schiff klar gemacht. Öl und Bilge geprüft, Wetter aufgeschrieben und da kam auch Tanja schon vom Einkaufen zurück. Die haben wir noch auf dem Deck verzurrt und dann ging es los. Strom, ablaufendes Wasser, gegen den Wind. Wir fuhren nach Westen, der Wind kam aus Westen. Das ging auch erst ganz gut, aber irgendwann reichte die Kraft des Motors wegen der starken Wellen nicht mehr aus und wir mussten das Vorsegel setzen. Erst ein bisschen, also gerefft. Kurz darauf war mehr erforderlich um noch weiter Fahrt machen zu können. Tja dumm gelaufen: Die Reffleine hatte einen Knoten gebildet und das Segel konnte deswegen nicht weiter auslaufen. Zum Glück ist Tanja sehr versiert und behält in solchen Situationen den Überblick und weiß direkt, was zu tun ist, während ich erstmal die Situation erfassen muss. Mit vollem Vorsegel konnten wir dann aus dem Lister Tief raus fahren und nahmen Kurs auf Esbjerg. Der Rest war recht unspektakulär. Abwechselnd haben wir auf das Kraftwerk von Esbjerg zugesteuert, was schon Meilen voraus zu sehen war, und geschlafen [M].
Unspektakulär, und doch sehr schön. Die Sonne kam immer mal wieder hervor, und dann leuchtet das Wasser sehr intensiv grün auf. Die Wellen waren heute sehr sanft und lullen schön ein. Beim Steuern reichen ein paar Synapsen, und der Rest des Kopfes hat Zeit zu träumen… [T]
Beim Anlegen kam auch direkt ein Paar an und hat seine Hilfe angeboten. Er sprach gut Deutsch. Ich dachte so, naja, wir sind ja noch nahe der Grenze und „cool, sehr hilfsbereit die Dänen“. Doch, ihr werdet es nicht glauben: Auch hier in Dänemark konnte Tanja direkt ihr Niederländisch auspacken! Die ersten Menschen mit denen wir in Dänemark gesprochen haben sind Niederländer!
Diesen Abend lassen wir ruhig angehen. Die Fahrt hat uns beide schon ein bißchen geschlaucht. Von Esbjerg werden wir wohl nichts mehr sehen. [M]
Da wir morgen erst mit ablaufendem Wasser, d.h. nach dem Hochwasser weiter können, bleibt morgen früh hoffentlich noch Zeit für eine kleine Laufrunde. Dann bin ich auch wirklich in Dänemark angekommen.
Heute über Tag hat Roberto schon begonnen, unsere Rückreise zum Büttscher Schützenfest zu planen. Nach Ausschluss vieler Alternativen empfiehlt er die Reise mit dem Zug. Dummerweise sind die grenzüberschreitenden ICs reservierungspflichtig und ausgebucht, darum nehmen wie einen kleinen Umweg über Niebüll. Platzreservierung und Karten sind gebucht, jetzt müssen wir noch mit dem Schiff den Hafen in Thorsminde erreichen. Drückt uns bitte die Daumen! [T]
Zum Abend dann noch eine besonders schöne Nachricht aus Deutschland: Eine liebe Kollegin ist Mutter geworden. Herzlich willkommen auf der Welt, kleine Leonie Emilia. [T]
Jaja, Tanja das Sprachtalent, wer hätte das zu Schulzeiten gedacht:-) Und ich drücke euch gannnnnzzzzz fest die Daumen, dass eure Reise Richtung Büttgen zum Geburtage und Schützenfest so klappt, wie ihr das geplant habt.
Hallo ihr Lieben,
es bleibt ja richtig spannend bei euch, soviel auf dem Wasser zu erleben, ist schon toll, wir sind gespannt,
ob wir auf dem Rhein/Main/Donau-Kanal auch so einiges erleben. Euch weiterhin eine spannende Reise
und alles Gute.
Liebe Grüße
O. Heinz und T. Rita