… und rein in den (nächsten) Hafen
Stellendam, 04.06.2022; 23:25 Uhr
Der erste Tag an Bord klingt langsam aus. Heute morgen haben wir erst lange geschlafen, wir sind ja auch erst kurz nach 0:00 Uhr am Schiff angekommen und haben dann noch etwas rungekramt. Die Flasche Cremant, die gestern schon das erste Mal aus dem Kühlschrank wollte, hat nun endlich den Weg in unsere Gläser gefunden. Heute morgen-nacht war mir einfach noch nicht danach. Ich glaube es war die Anspannung, die Ungewissheit vor dem was kommt und vor uns liegt; und der Gedanke erst noch alles einräumen zu müssen. Noch hatte die Reise nicht richtig begonnen.
Aber jetzt! Die ersten Seemeilen unter Segeln liegen hinter uns. Die Anspannung hat sich gelegt. Das erste Hafenmanöver ist dank freundlicher Unterstützung unseres Stegnachbarn auch gegeglückt. Wir müssen erst wieder reinkommen. Den richtigen „Groove“ finden. Tja, wenn das Schiff aufgebockt an Land steht, ist wenig Not Leinen zu werfen und gegen den Wind in eine zu große Box zu fahren.
Schon lange wollte ich mal wieder in den Haringvliet. Schöne Erinnerungen habe ich an dieses Gewässer. Eine unserer ersten Fahrten mit der CHRITA hatte uns hier an eine Boje geführt. Baden von Schiff. Trocknen in der Sonne. Oder eine Rauschefahrt mit meinem Schwiegervater. Nur unter Genua mehr als 7 kn. Oder die Einfahrt aus der Spui, gegen den Westwind. Hui, was war das ein Ritt…
Da aber die Brücke lange Monate nur Freitags um 11 Uhr öffnete, gab es keine Gelegenheit. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Schäden an der Brücke doch geringer als gedacht sind und so öffnet sie am Wochenende mehrmals. Der Haringvliet ist für uns das Tor zur Nordsee. Heute hatte ich noch im „Stegfunk“ gelesen, dass unsere mögliche Alternative gen Norden, die Staande Mast Route (das ist der Weg durch die Kanäle, auf dem alle Brücken beweglich sind und daher den Mast nicht legen muss [T]), unterwegs diverse Brückensperrungen hat. Und weiter im Norden, nach Delfzeijl wohl nicht passierbar ist. Also wählen wir den Weg über die Nordsee. Gespannt werden wir morgen die Wettervorhersage verfolgen. Wann ist es günstig für uns? Noch kommt der Wind aus nördlichen Richtungen. Moderater, westlicher, besser noch südlicher Wind ist aber das, was wir im Moment gerne hätten. Vielleicht Sonntag Nachmittag schon? Oder doch erst Montag? Oder wann sonst?
So sitzen wir nun in der Marina Stellendam, kurz vor der Schleuse in die Nordsee und warten auf passenden Wind. Dieser heult und pfeift im Moment durch die Masten der umliegenden Schiffe. Wir sitzen gemütlich unter unserer neuen Sprayhood und überlassen uns unseren Gedanken. Einige finden den Weg in den Blog. Andere bleiben bei uns. Der Cremant neigt sich, wie der Tag, dem Ende zu. Es wird kühler. Zeit an die Koje zu denken. [M]
Genua – Spui – Sprayhood??????????
Wat is mit den armen (dummen??) Landratten? Könntet ja wenigstens ein Foto mit reinbringen, damit auch wir wissen, von wat ihr überhaupt schreibt. Ja ja Michael, ich kenn deine Antwort „Goggle doch!“
Ihr wollt durch den Kanal? Glaub ich nicht! Raus auf die rauhe See, macht euch doch nix.
Hoffe der Pfingstgeist hat euch bei der Entscheidung „erleuchtet“ 🙂
Macht et jut – gibt ja wieder viel zu lesen – muss Mann/Frau am Ball bleiben – tschökes