Übergepäck – Flug von Martinique nach Guadeloupe

Blick auf Dominica

12.12.2017, 18:55, La Marmite Kreyol, Anse de Nogent, Guadeloupe, N 16°21.293, W 061°44,140

Kennt ihr das: Man steht am Flughafen in der Reihe vorm Checkin und entdeckt in sich die Schadenfreude, da die beiden vor einem plötzlich hektisch beginnen in ihren Taschen zu kramen. Alle Taschen auf und Klamotten von rechts nach links gepackt. Mit den Händen abwägend, was wohl beim Entfernen aus dem Koffer das Gewicht soweit reduziert, dass die Dame hinter dem Schalter beim nächsten Wägen Gnade vor Recht ergehen lässt. Bisher kannte ich das Geschehen nur stehend in der Reihe. Seit heute Mittag weiß ich auch, wie es ist, vorne kniend in den Koffern zu wühlen. Am Schalter: mein Koffer: 21 kg (erlaubt sind 23 kg). Tanjas Koffer: 27 kg. OhOh. Die Dame schaut zweimal auf ihre Waage und meint: „Too heavy“. Vorsichtig schlage ich vor, ob wir nicht etwas von Tanjas Koffer in meinen umpacken können. Mitleidig schaut sie mich an. Dann rechnet sie mir vor: 21+2=23, 27-2=25. Dat passt doch nicht. Schnell beeile ich mich zu sagen „Ja, ja, ich meine den Rest dann ins Handgepäck“. Sie reisst den an meinen Koffer schon angebrachten Sticker wieder ab und zeigt auf den leeren Schalter nebenan „No liquids!“. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, wie lieb ich meine Tanja habe? Nun denn. Wir kramen hin, wir kramen her. Legen Schuhe, Bierdosen und sonstigen Kram auf die Waage des leeren Schalters. Endstand: 23.0 bei mir und 23.1 bei Tanja. Meine Liebste schaut mich triumphierend an „Geht doch!“ Nun ja, eine Flasche Wasser haben wir damnn direkt getrunken und eine Flasche Cola an eine überraschte Verkäuferin im Rumladen verschenkt. Immerhin gab’s dafür rechlich „Happy Chrismas“ Wünsche mit auf den Weg. Vom Marmeladenglas, das bei der Röntgenkontrolle dann aufgeflogen ist darf meine Holde berichten. Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass wir nur zu ca. 20 Leuten auf dem Flug waren und das dies der einzige Flug überhaupt um die Zeit an dem kleinen Flughafen in Fort de France zwar. Ein guter Platz zum CheckIn-Kruscheln üben. Ich freue mich schon auf den nächsten Urlaub. Dann aber bitte zur Hauptreisezeit von DUS oder CGN. [M]
Ja, ja, die Marmelade: Ich hatte die Reste aus dem Kühlschrank: Kekse, Avocados, Limetten und eben auch das angebrochene Glas Marmelade in eine Extra-Tasche gepackt. Michael war sich sicher, dass das niemals funktioniert, zumal mein Handgepäck statt der erlaubten 5 kg ca. 9,8 kg hatte. Aber da ich mich schon erboten hatte, die schweren Wanderschuhe aus dem Gepäck zu nehmen und anzuziehen, und auf dem Rucksack noch ein Kissen geschnallt war, hat sie Gnade vor Recht ergehen lassen. Die kleine Stofftasche wurde zum Glück nicht gewogen. Dort war also auch die Marmelade. Und nachdem ich in der Security vom Zufallsgenerator für eine Geruchsprobe auserwählt worden bin und diese geduldig über mich ergehen lassen hatte, war der Kontrolleur sehr freundlich und meinte nur, dass Marmelade quasi wie Creme sei und deshalb in eine Extra-Tüte gehöre. Wir gelobten, das beim nächsten mal zu berücksichtigen und durften mit der Marmelade passieren.
Ich finde, solche Erlebnisse führen dazu, dass auch die Flughafen-Mitarbeiter beim Abendbrot zu Hause etwas zu erzählen haben. Ich habe dann auch immer erwähnt, dass ich nur so viel Gepäck habe, weil es so schöne Sachen auf Martinique gäbe, und ausserdem wären wir auf Hochzeitsreise und mein Ehemann hätte schon noch Zeit, sich daran zu gewöhnen. Alle waren sehr nett und geduldig und haben uns freundlich verabschiedet.
Beim Flug haben wir uns dann von rechts nach links gesetzt (war ja doch ziemlich leer), damit wir wenigestens aus der Luft einen Blick auf Dominica werfen konnten. Auf den Bergkämmen und Kuppen war es braun statt grün. Ob das der Fels, oder der vom Hurrican frisch gerodete Wald war kann ich nicht sagen. Die Nordhälfte war dann von dicken Wolken bedeckt, vielleicht ganz gut, dass wir nicht dorthin fahren konnten [T]
Dominica war auch im Anflug von Süden her kommend unter Wolken. Meine Gedanken waren bei Ian, der von den jahrelangen Nachwirkungen der Hurrricanes auf Grenada berichtet hat. Und wie es nun den Menschen auf Dominica geht. Wie heftig und langwierig werden die Folgen von Maria für die Natur, Wirtschaft und schließlich die Menschen dort sein? Wir lassen Dominica in Flug links liegen. Umdisponiert auf Guadeloupe. Es wird nicht für alle so einfach sein, mit den Folgen des Hurricanes klarzukommen. [M]

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Eine Antwort

  1. Heinz und Rita Vielberg sagt:

    Wie man doch mit Liebe viele Schwierigkeiten meistern kann!

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