Strichweise Schauer – von Bequia nach St. Lucia

07.12.2017, 17:30, Donnerstag, Marigot Bay, St. Lucia, N 13°57.945, W 061°01.651

Die Sonne war zwar laut Tanjas Navi schon aufgegangen, aber sie hatte sich noch nicht über die Hügeln Bequias getraut, um in die Admirality Bay zu linsen und unseren Ableger zu beobachten. Immerhin war es hell genug, die Sonnenbrille direkt auf die Nase zu setzen. Das ist mit Abstand der Urlaub, in dem ich diese dunklen Gläser am meisten genutzt habe. Spricht eigentlich für sich, oder?

Auch in der Karibik steckt was im Schuh

Eine Überraschung wartete auf mich, als ich meine Sandalen anziehen wollte: Der Nikolaus war da! Zwar etwas verspätet, wie auch Andreas nach Blick in seinen Schuh feststellte, doch das ist ja kein Wunder. Wenn der gute Mann in Europa, so um den 54. Breitenkreis in der Nacht zum 6. Dezember seine wunderbaren Werke vollbringt, dann dauert das halt seine Zeit, bis er sich hier zu uns in den Süden bis zum 61. runtergearbeitet hat. Und Richtung Westen sind’s ja auch noch ein paar Grad. Wenn auch viel Wasser dazwischen liegt. Der Nikolaus muss übrigens aus Lübeck sein. Woher sonst sollte er Niederegger Marzipan haben?
Nun liegen 65 nm hinter uns. Eine Fahrt mit unruhiger See und relativ viel Wind aus nicht ganz der optimalen Richtung. Deswegen mussten wir immer mal wieder die Segel reffen, was dazu führte, dass wir noch weniger gut in die gewünschte Richtung fahren konnten. Am nördlichen Ende von Bequia hat uns dann eine Schauerböe, hier auch Squall genannt, von Steuerbord kommend überlaufen. Mit Böen von bis zu 45 Kn und heftigem, allerdings kurzem, Regen kann einem so ein Squall schon Respekt einflössen.
Vorher, im Windschatten von Bequia, hatten wir bereits Kartoffeln gekocht die nun mit Gurken, Gewürzen und dem Üblichen zu einem Kartoffelsalat aufgepimmpt wurden. Das Ganze hatte eher die Konsistenz von Kartoffelpüree, schmeckte aber als Nachmittagsschnack zusammen mit Cocktailwürstchen schon nach Heiligabend.
Mit der untergehenden Sonne erreichten wir die Marigot Bay. Ein beliebter Mooring Platz und Alternative zur Rodney Bay Marina, die weiter nördlich liegt. Zur Abkühlung geht’s jetzt ins Wasser – so lange noch etwas Licht das Waser zum Glitzern bringt. [M]
So ein See-Tag hat auch etwas. Die Nacht habe ich nochmal in der Plicht verbracht und versucht den Regen und das zunehmend feuchte Betttuch zu ignorieren. Zum Wachwerden dann ein kurzes Bad im Meer und nach einem Brot im Stehen ging es gegen 7 Uhr auch schon los.

Enspanntes Warten auf das Kommando vom Skipper

Anker auf! Für den Skipper zeigen wo die Kette läuft.

Zuletzt den Hahnepott noch an Bord holen

ohne Worte

Das Ein- und Ausreffen der Segel sorgt immerhin für ein bisschen Bewegung zwischen Lesen, Schlafen, Essen und Bewundern der See. Heute haben uns auch kurz ein paar Delphine begleitet, einer ist direkt neben mir am Schiff geschwommen. Auch die Vögel, die die fliegenden Fische jagen und die vorbeiziehenden Inseln wollen bewundert werden, so gehen die 10 Stunden Fahrt schnell vorbei.

Treue Begleiter

Die Pitons von St. Lucia

Kartoffelsalat mit Würstchen als Snack zwischendurch

Jetzt liegen wir in dem wunderschönen Naturhafen von Marigot. Hier hat sich mal eine ganze Flotte der Engländer oder Franzosen? von seinen Feinden versteckt. Zum Sonnenuntergang hatten wir nochmal Gelegenheit zu einem kurzen Bad, und bekamen dann den schon traditionellen Afer-Sun-Set-Cocktail vom Skipper serviert. Im Hintergrund die Musik der Tropen (Insekten, Frösche und sonstiges Getier), Shakira und Dances with Wolves und der leckere Duft von Spagetti Aglio e Olio – es geht auch schlechter!!![T]

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2 Antworten

  1. Roberto sagt:

    Hallo ihr 2 – ich schäme mich zutiefst – bin nicht mehr zum lesen gekommen und zum absetzen eines wie immer lieb gemeinten Kommentars auch nicht – sorry – Asche auf mein Haupt. Setze mich aber morgen (SO) sicher hin und lese und gucke und schnüffel alles nach – und werde sicher auch das eine oder andere Wort nicht verhindern können.

    Scheint ja alles paletti zu sein – genießt noch die letzte Woche – bis denne – ja ja – hier soweit alles okay – ciao
    der Roberto

  2. Volker sagt:

    Sir Francis Drake war dort mit einem einzigen Schiff unterwegs und hat die spanische Flotte gepiesackt. Die Flotte lief an St.Lucia vorbei, das letzte Schiff hat er überfallen und ist danach in der Marigot Bay verschwunden. An Bord befanden sich Palmenwedel, mit denen er seine Masten getarnt haben. Die ihn suchenden Spanier haben ihn nie gefunden.

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