Sonntag – in einem anderen Universum
Dyvig – Lustbådehavn des Segelclubs, 31.07.2022, 21:15 Uhr
Gegen 9 Uhr sind wir heute morgen schon losgefahren. Aber nur ca 0,2 Seemeilen, nämlich gerade von unserem Ankerplatz in eine Box am Steg an der anderen Seite der kleinen Bucht. Gegenüber dem Ankerplatz hat der Steg den Vorteil, dass wir zum unsere Fährräder und uns selbst einfacher an Land bekommen (nämlich ohne SUP) und zum anderen die sanitären Einrichtungen nutzen können.
Schon früh am Morgen lichteten sich die Reihen. Es brachen sowohl eine Reihe der Ankerlieger, die gestern noch für den stimmungsvollen „Sternenhimmel“ gesorgt hatten, als auch eine Vielzahl der Segler und Motorbootfahren von den Stegen auf. Man muss sich doch wundern, wie früh manche Menschen ihre Nacht unterbrechen. Vermutlich um im nächsten Hafen entspannt den besten aller Plätze aussuchen zu können. Aber das konnten wir heute auch!
Nach kurzem, erfrischenden Bad in der 19 °C warmen Bucht, etwas Lesen und Frühstück sind wir dann gegen 13:30 Uhr mit unseren Fahrrädern aufgebrochen um ein neues Universum, das Danfoss Universe, zu erkunden. Der Weg dorthin – die Wiegestätte der Firma Danfoss, mir bekannt durch ihre Heizungsthermostate, liegt kurz hinter Nordborg – führte durch ein hinreißendes Naturschutzgebiet (?) namens Oldenenor und danach dann durch die bezaubernde, hügelige Landschaft des nördlichen Teils von Als. Den Wegesrand säumte eine Brombeerhecke, an der wir uns uns mit den köstliche Beeren sattgegessen haben. Ich glaube so in die vollen Brombeerhecken gegriffen hatte ich zuletzt vor 8 Jahren auf unserer Reise auf Bornholm und Langeland.
Aber dann waren wir auch schon im Danfoss Universe Science Center angekommen. Den Eintritt hat zum Glück Tanja aus unserer gemeinsamen Reisekasse bezahlt, ich tue mich ja schwer damit, soviel Geld auszugeben, für etwas, dass eher für Kinder geschaffen ist. Aber, soviel sei vorweg genommen, wir haben auch unseren Spass gehabt. (Ja MoMel, genau, das war so ein Tanja-und-Michael-Park 😉 das nächste Mal schleppen wir Euch hierhin 🙂 )
Neben vielen naturwissenschaftlichen Experimenten zum Anfassen und Ausprobieren (am besten der Windkanal, wo wir gegen einen Wind in Hurrikanstärke angelaufen sind, am allerbesten die Halle in der wir und andere nach Herzenslust Seifenblasen in allen Formen machen durften, schlecht dagegen der 360 °C Film, den Comic hätte man auch im Fernsehen oder besser auf YouTube schauen können) hat mich vor allem die schöne Park- oder Gartenanlage begeistert. Eine Lustwiese für Schaaren von Hummeln und Bienen. So viele Hummeln wie hier, habe ich zuvor noch nie auf einem Fleck gesehen! Viele schön angelegte Blumenbeete und dazwischen immer mal wieder Fleckchen zum Entspannen. Die chilligen Plätze sind wohl als Kompensation für die Eltern der aufgedrehten Kiddies gedacht, die von Attraktion zu Sensation düsen um Wind, Wasser, Futtern, Feuer, Klima und Klettern auszuprobieren. Eingebettet in den Park auch das Elternhaus von Mads Clausen. Dieser hat im ersten Stock des Hauses mit 25 Jahren angefangen Ventile für Kühlschränke und Heizung zu konstruieren. Und ist damit sehr erfolgreich gewesen und geworden. Danfoss kennt wohl jederman (Nebenbemerkung: heutige Schlagzeile im Internet auf Welt.de: rund 70 Linguisten und Philologen starten Aufruf gegen das Gendern bei ARD und ZDF – es sei „ideologisch, missachte gültige Regeln und produziere ’sozialen Unfrieden“) und jede Frau, die schon einmal einen Heizkörper wärmer oder kälter gestellt hat. Berüchtigt die Nadelventile, die nach langer Standzeit im Sommer dann im Winter nicht mehr öffnen. Wie oft habe ich mit ’nem Hammer gegen den Heizkörper in meinem Zimmer im Sauerland oder Giessen gedonnert, damit das Ventil öffnet. Einfaches Abschrauben des Thermostatkopfes und mechanisches Bewegen des Stifts hat nämlich allein oft nicht die wohlige Wärme gebracht. Aber ich schweife ab …. und damit bin ich auch am Ende, denn ich habe vergessen was ich sonst noch schreiben wollte. Doch, halt stop. Mir fällt gerade rechtzeitig bevor hier mein Tipp-Slot schliesst noch ein, dass wir den Rückweg mit dem Bus bestritten haben, Es drohte nämlich zu regnen. Und auf 14 km im Regen auf dem Rad hatten wir keine Lust. Da praktischerweise ein Bus kostenlos (zumindest für die Passagiere) direkt vom Universe Science Center bis zum Hafen Dyvig fährt, klappten wir unsere Räder ein und liessen uns zurück zum Boot kutschieren. [M]
Eigentlich bin ich totmüde, das war etwas viel Bewegung heute: SUPen, Schwimmen, Radfahren, Klettern (im Hochseilgarten inkl. Seilbahnen im Universe), nochmal Schwimmen, Rutschen und Trampolinspringen im Wasser und zuletzt noch der Weg ins Sanitärgebäude, um die Waschmaschine zu füllen. ABER beim Gendern in der Sprache kenne ich keinen Spass. Ja, es widerspricht den bisher geltenden Regeln der deutschen Sprache, aber dann ändern sie sich halt. Wir schreiben ja auch nicht mehr Todt, Teil oder Wirth und das Fräulein für alle unverheirateten Frauen bis ins hohe Alter ist zum Glück auch weg. Es gibt eine wunderbare Studie zur Einschätzung von möglichen Berufen durch Kinder im Grundschulalter. Es hat definitiv Auswirkung auf unsere Gedanken, wenn wir das generische Maskulinum oder eine geschlechtsneutrale Form hören. Link: https://idw-online.de/de/news632492 [T]
Jetzt ein Picknick in dem Park mit Babybell und der Zauberbox-gehts denn besser?
Beim nächsten mal sind wir dabei
Wahnsinnig tolle Blumen!