Sonne nach dem Sturm

Hvalpsund Lustbådehavn, 10.07.2022 18:35 Uhr

Heute soll es die berühmten Tortellini mit Käse geben, aber vorher starte ich unseren Blog. Gestern hatten wir im Hafen noch die Instrumente angemacht, um uns ob der 28 Knoten Wind im Hafen zu gruseln. Heute morgen war es nur noch ein leises Säuseln, so dass wir sogar mal wieder beide Segel gesetzt haben. Ich schon ein schönes Gefühl mit leichter Schräglage und zügiger Fahrt dahinzugleiten. Da bleibt auch Zeit, die Bilderbuchlandschaft am Rande des Sundes zu beobachten. Skive ist quasi eine Sackgasse, so dass wir ein Stück zurück gesegelt sind. Hier haben wir eine gute Ausgangsposition für unsere Gäste, die morgen kommen.

Sehr liebevoll gestaltete Quittung, vom Hafenmeister persönlich vorbeigebracht

Jetzt ist das Abendmahl (Aftensmad) vertilgt, und ich kann noch vom Nachmittag erzählen: Ein gemütlicher Spaziergang zum Fährhafen mit Eis Essen am Strand. Interessanterweise riecht es hier eher nach Ostsee als nach Nordsee. Ob es an dem geringeren Salzgehalt liegt?

altes Reiserezept von Tina von unseren Spanien-Bustouren bzw Zelt-Reisen

Käse-Tortellini … die leckere Tomatensauce hat’s gerettet 😉 Ist ohne nämlich ne recht trockene Angelegenheit. Aber das wollte ich gar nicht erzählen.

Sondern aus dem Hafenkino berichten. Der Film heute hieß „Wer zweimal bumst, legt woanders an!“

Es war ein deutsches Boot mit zwei älteren Herren, das in eine Box etwas von uns entfernt anlegen wollte. Der Skipper hatte den Wind nicht richtig bedacht und trieb ein bisschen, wohl auch wegen zu wenig Fahrt, am optimalen Einfahrtspunkt der Box vorbei. Ist aber das Manöver weitergefahren. Er lag mit Backbord bereits an einem Poller, als in eine Böe oder etwas Strömung das Heck vertrieb und der Bug samt Anker auf die Bavaria am Nebenplatz dotzte. Passiert ist dabei wohl nicht allzuviel. Außer, dass er seinen Anker am Festmacher der Bavaria eingehakt hatte und nicht mehr rückwärts konnte. Das hatte der Skipper am Ruder allerdings nicht bemerkt, während sein Kumpel vorne still versuchte den Anker klar zu bekommen. Ich rief dem Skipper zu was passiert war und empfahl „etwas Fahrt voraus“, was dieser auch tat und so kam das Boot klar. Bereit für den zweiten Versuch. Er drehte eine Runde und hielt wieder auf die Box zu. Diesmal schneller, doch der Abtrieb war wiederum stärker als er berücksichtigt hatte. Mit Schmackes bog er mit seinem Stahlschiff den Backbord liegenden Holzpoller zur Seite. Sein Schiff reagierte auf das Hindernis wie zuvor, nur mit deutlich mehr Wums drehte der Anker auf die Bavaria zu und knallte deutlich hörbar wieder an eine Metalleiste an dem Boot. Selbst die beiden Dänen, die vorher die Bavaria bestiegen hatten, konnten den Rums nicht vermeiden.

Den dritten Anlauf nahm der Skipper dann in eine sehr breite Box, die eine Dänin vorgeschlagen hatte. Dort legte er dann ohne weitere Schwierigkeiten längseits an.

Moral von der Geschicht: „Man ist erst im Hafen fest, wenn man im Hafen fest ist!“ und es gilt auch hier was Tanja neulich meinte „Wer nicht losfährt, macht auch keinf Fehler.“ Soweit ich es noch mitbekommen habe, wurde der Vorfall der Versicherung gemeldet und alle sind beruhigt.

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