So ein Tag, der hat zwei Hälften

2024-08-16, 21:45 Uhr, Hafentag, Oudeschild, Texel

Die erste Hälfte des Tages prägte eine Regenfront, die in der Nacht hier ankam und bis in den späten Morgen über Texel langsam hinweg zog. Nichts Aufregendes, aber beständige Schauer, die ich nutzte um mich am Morgen mit einer Regendusche in der Plicht zu erfrischen. Es war so Viertel vor Acht. Die Ruhe, die über dem Hafen lag war ohrenbetäubend. Nur das leichte prasseln des Regens auf unser Deck und in das Hafenbecken war zu hören. Ab und an übertönt vom Umblättern der Seiten des Buches, in das sich unsere Nachbarin zur Linken bereits vertieft hatte.

Jetzt wo es dunkel ist, ist die Stille vergleichbar. Man hört das elektrische Brummen unserer Instrumente, die Wind-, Tiefe und weitere navigatorischen Informationen anzeigen. Tagsüber ist dies so gut wie nie zu hören. Fast scheint’s, als wenn die Elektronen erst in der Nacht zum Leben erwachen.

Zurück zum Tag. Tanja hatte wieder mal bis spät in die Nacht an ihrem Rechner gesessen. Ihr „ist so spannend“ hatte ich nur achselzuckend hingenommen. Deswegen lag sie noch in der Koje und ich hatte den Morgen für mich, mein Frühstück, den Kaffee und mein Buch.

Gegen 15 Uhr nahm der Tag dann Fahrt auf. Zunächst besuchten wir den allfreitäglichen Hafenmarkt (naja ging so), bestaunten die vielen Touris, die von Krabbenkuttern ab- und auf Seehundsuchschnellboote aufstiegen und zahlreiche Kinder, die im Hafenbecken mit Ködernetzen nach Krabben angelten und ihre Funde im Eimer lagerten.

Nach kurzem Schlendern durch die Hauptattraktionstraße hier in Oudeschild gönnten wir uns ein paar leckere Kibbelinge und Tanja hat erfolgreich ihren absoluten Lieblingstee erstanden, auf den sie zwischenzeitlich mehrere Monate verzichten musste.

Abschließend machten wit dann noch ein knapp zwei Stündiges Fahrradtürchen durch den Süden Texels und haben an Bord eine Scharwarmapfannne mit Quark und Kartoffeln zubereitet, um Grundlage für ein Glas Wein zu haben. [M]

Was soll ich noch hinzufügen? Ein gemütlicher, sehr entspannter Tag. Eigentlich sollte die Radtour u einem verschwundenen Hafen gehen. Der war aber so erfolgreich im Verschwinden, dass wir ihn nicht gefunden haben. Was solls, war ja nur der Anlass, nochmal auf’s Rad zu steigen und die schönen Blicke und leckeren Gerüche dieser Insel zu genießen. Per Definition ist nun Schluss mit dem abendlichen Arbeiten, darum geht es morgen hoffentlich früher los. Es lockt ein Festival mit einheimischen Bands und der tolle Sandstrand auf der anderen Site der Insel [T]

Schöne Landschaft …
… mit Leben.

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Eine Antwort

  1. Mo sagt:

    Wow, dieser Eintrag liest sich langsam und andächtig. Sehr angenehm! Ihr könntet einen Roman verfassen!

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