Schräg um die Insel
Løgstør Kanal-Havn, 12.07.2022, 22:30 Uhr
Gestern war unseren Gästen zu wenig segeln … „Sind wir schon da?“ „Ups, das waren ja drei Stunden – habe ich gar nicht gemerkt – wie schnell die Zeit vergeht …“
Darum haben wir uns heute dafür entschieden, die zu fahrende Strecke etwas zu verlängern. Das aber auch, um für uns den Abschied von den Brædeningen, den weiten Wasserflächen des Limfjords, etwas herauszuzögern.
Also sind wir nicht direkt von Livø Richtung Osten nach Løgstør, sondern im Westen um Livø herum. Dazu mussten wir erst wieder Richtung Süden, um die lange Sandbank unterhalb Livøs umrunden zu können.
Ich muss ja gestehen, dass ich es wieder richtig genossen habe, vier Hände mehr auf dem Schiff zu haben. Ok, dann ist mehr zu spülen, aber dafür gibt es ja Unterstützung beim Abtrocknen. Und so ein Steuermann und eine zusätzliche Strippenzieherin sind schon eine echte Entlastung…[T]
Dann ging es zwischen den Inseln Fur und Livø durch. Beide Strecken in ganz netter Schieflage, so schief, dass sich bei der Wende die Flaschen und das Geschirr in den Schaps durch lautes Klirren bemerkbar machten „Hach, das ist Segeln für mich. Da fängt das Schiff an zu leben!“ meinte Tanja. An der Nordspitze von Livø war es dann vorbei mit Schief. Wir bogen ab nach Nord-Ost um direkt auf Løgstør zuzuhalten. Den Wind fast genau von hinten haben wir das Großsegel reingezogen und sind nur mit Vorsegel weiter. Das ist zwar langsamer als „Schmetterling“ zu fahren, aber deutlich entspannter, weil es nicht ganz so wichtig ist den Kurs genau zu halten. Beim Schmetterling, wo die beiden Segel auf verschiedenen Seiten stehen, ist halt immer eine Gefahr, dass das Großsegel ungewollt umschlägt. so man es denn nicht mit einem „Bullenstander“ sichert.[M]
Der Hafen hier ist am Anfang des alten Frederick-den-VII´s-Kanals, ein ziemlich enger Schlauch, in dem wir zum Glück recht weit am Anfang eine Box zum Anlegen gefunden haben. Das ersparte uns den Streß im Schlauch das Schiff zu drehen 🙂
Andere hatten weniger Glück beim „Einparken“ und so kam unser Bootshaken zum Einsatz, um den 5. Versuch eines anderen Seglers zu unterstützen in eine Box zu kommen. Da half auch die Rückwärtsfahr-Fähigkeit des Bootes nix, weil der Wind den Bug immer wieder schneller vertrieb als gedacht. Das war mal wieder Hafenkino par excellence [T]
Zum Abendessen wurden wir freundlicherweise von unseren Gästen ins Hafenlokal eingeladen. Danach noch ein kurzer Spaziergang durch den Hafen um Motorboote zu fotografieren. Es soll ja Leute geben, die sich auch dafür interessieren. Ein kurzer Abstecher zum von weißen Muschelschalen geprägten Strand komplettierten den Tag. [M]
Oh, da darf ich nochmal die Geographin rauskehren: Der Kanal wurde in der 60er Jahren des vorletzten Jahrhunderts gebaut, um die grosse Untiefe vor der Stadt zu umgehen. Darum führt er auf ca. 5 km so total grade kurz hinter dem Strand her. Im letzten Jahrhundert wurde dann einfach eine Rinne durch das Flach gebuddelt, durch die sind wir heute ganz gemütlich auf die Stadt zugefahren. [T]
Hallo ihr Lieben,
wir sind ja jetzt auch wieder „zuhause“ und freuen uns auf das Lesen in eurem Blog.
Da wir ja noch in Quaratäne sind, haben wir Zeit zum Lesen und genießen eure schönen
Bilder und Erlebnisse. Weiterhin eine schöne Zeit wünschen euch
O. Heinz und T. Rita
Ich musste doch endlich mal schauen, wie es euch so geht!
Da habt ihr ja viel erlebt und dabei ausgesprochen nette und fähige Besucher.
Übrigens: Dafür, dass Dänemark unser Nachbarland ist, klingen die Ortsnamen für mich total fremd. Schon irre!´
Liebe Grüße