Ringtausch

2024-08-29, 21:50 Uhr, Marken nach IJmuiden Marina

Heute ist ein besonderer Tag, an dem wir unser ‚Boatlife‘ mal kurz hintenanstellen möchten.

Zum einen Gratulieren wir meiner Tante und Onkel auch an dieser Stelle ganz herzlich zur Diamantenen Hochzeit. 60 Jahre und immer noch glücklich und vor allem zufrieden, das ist eine beachtliche Lebensleistung. Da wir ja noch unterwegs sind, konnten wir den Tag leider nicht zusammen mit Ihnen und der Familie feiern. Aber wir stoßen hier auf Ihr Wohl an.

Es wird wohl für uns ein langer und feucht-fröhlicher Abend werden. Denn die junge Generation, sprich Tanjas Nichte und ihr seit heute Verlobter, will sich auch was trauen. Über Fotos von strahlenden, glücklichen jungen Menschen freuen wir uns immer ganz besonders. Vor allem wenn irgendwann dann eine tolle Feier mit lachenden und vor Freude weinenden lieben Menschen ansteht.

Ja nun zu uns, ein bißchen ‚Ringtausch‘ haben wir beide heute auch gespielt. Man soll es ja nicht glauben, aber je leerer die Schleusen, desto dämlicher die Segler… Noch bei der Einfahrt begrüßte uns der Schleusenwärter aus seinem Türmchen der Zuidersluis, die am Ende des Nordseekanals von Amsterdam nach IJmuiden und der Übergang zur Nordsee ist. Nach unserem geglückten dritten Versuch hat er sich vermutlich gedacht „Oh je, die haben genug mit sich und ihrem Boot zu tun, da will ich mal nicht weiter stören“ und hat sich nicht mehr gezeigt. Beim ersten Anlegen löste sich die sicher fest geglaubte Heckleine von der Klampe am Boot und wir waren nur noch vorne fest. Da meinte Tanja ich solle ihr einfach die Vorleine nach hinten geben und dann vorne mit einer anderen festmachen. Guter Gedanke. Aber leider hat die Strömung von achtern das Heck von der Wand weg nach innen getrieben. Und die liebe CHRITA fährt ja gar nicht gerne rückwärts … schon gar nicht so wie wir dachten, dass sie sich nämlich mit dem Heck dann wieder zur Wand zieht. Aber dann, im dritten Anlauf waren wir fest. Nur gut dass wir alleine in der riesigen Schleuse mit viel Platz um uns herum waren!

Die erste heutige Schleusung, nach knapp 3,5 Std schönem Segeln, vorbei am bereits erwähnten ‚Paard van Marken‘ das Markermeer runter, in der Oranjeschleuse verlief, so ich mich erinnere ohne Probleme. Durch die davor liegende Brücke sind wir 15:40 Uhr hinter einem Großsegler durch. Wir hatten zuvor schon Gas (ja, das letzte Stück gegenan war unter Motor) gegeben, um bis 16 Uhr an der Brücke zu sein. Sonst hätten wir zwei Stunden lang dem Feierabendverkehr zusehen können, wie er über die Brücke juckelt.

Die Fahrt den IJ durch Amsterdam verlief, bis auf einen heftigen Rumms am Boot, durch etwas im oder unter Wasser Treibendes unspektakulär. Letzteres kann ich aber nur Schreiben, weil wir die Strecke bereits mehrfach gefahren sind. Ansonsten ist die Fahrt nämlich ziemlich spektakulär! Der City Bahnhof, die vielen kreuzenden Fähren, Hochhäuser, Menschen, die am Ufer die Zeit verbringen und nicht zuletzt die großen Schaukeln auf dem 100 m hohen ehemaligen Shell Gebäude direkt neben dem Sixthafen. Zu den Schaukeln kann ich auch noch eine Geschichte erzählen … aber nicht hier und heute. [M]

Das war nochmal ein richtig schöner Urlaubstag. Erst Joggen auf der Insel Marken durch die Natur und durch fleißige Touri-Gruppen. Dann Schwimmen unter den wachen Augen der ablegenden Fähre und schließlich Frühstück unter Segeln – SCHÖÖÖÖN.

Die Fahrt durch Amsterdam ist tatsächlich schon so etwas wie Routine, und die Ankunft hier in Ijmuiden ist bereits wie nach Hause kommen. Auch dieses Anlegemanöver war etwas holprig: kaum Wind, ein leerer Hafen, bequemer Seitensteiger – einfach keine Herausforderung, das kann ja nur schief gehen :-).