Regenbogen im Landschaftspark

Gunnebyer Noor, 05.08.2022 20:45 Uhr

Also erst haben wir gedacht, dass der Saugrüssel-Eisautomat vor dem Wikingermuseum das heutige Highlight und damit der Blog-Titel wird. Und dann präsentierte uns die Ankerbucht einen wunderschönen Regenbogen zum Abendessen – Wahnsinn! [T]

Wie tief sind wir gesunken? Da besuchen wir einen DER Handelsplätze im frühen Europa. Mit viel Aufwand und archäologischen Mühen aufgearbeitete Vergangenheit. Und dann diese Eismaschine, die alles in den Schatten zu stellen drohte. Nur komisch, dass das Eis, 1000 m weiter, am Eingang zu dem Dorf, dann von Menschenhand verkauft 0,60 € günstiger war. Irgendetwas stimmt da doch nicht. [M]

Da Michael noch etwas Arbeiten musste, habe ich nach dem Füttern der Waschmaschine eine Runde durch den Barock-Garten des Schlosses gedreht. Den hatten wir uns gestern gespart, weil es einfach zu heiss war. Aber heute morgen war es zum Joggen ideal, so kann ich direkt auch ein paar Kilometer für den virtuellen Lauf zu allen Geschäftsstellen meines Arbeitgebers sammeln. Während die ersten schon fast rum sind, bin ich noch irgendwo in der Nähe von Paderborn…[T]

Vor und nach dem Eisautomat waren wir im Wikingermuseum Haithabu (dänisch: Haddeby) und im rekonstruieren Dorf am Original-Schauplatz. Schon die Ausstellung in Arhus listete Haddeby als super-wichtigen Handelsplatz für den Handel mit Ost und West und Nord und Süd. Liegt halt verkehrsgünstig an der Kreuzung vom Ochsenweg durch Jütland und der dünnsten Stelle, an der die Waren von der Schlei über den kurzen Landweg in die Treene oder Eider zum Weitertransport über die Nordsee verladen wurden. Da der Ort schon vor ca 1000 Jahren verlassen wurde, sind heute keine Häuser im Weg, die Ausgrabungen behindern. So kann nach Herzenslust gebuddelt werden nach Münzen, Spielzeug, Gräbern, Schiffen, Werkstätten und Kirschkernen (die Bedeutung von letzteren habe ich nicht verstanden, aber es wurden 426 davon gefunden). Viele Dinge sind wohl schon damals beim Be- und Entladen der Schiffe ins Wasser gefallen, Hui – Plutsch war also auch damals schon bekannt.[T]

Von der Ausstellung führt ein netter Fussweg zum Ort des damaligen Geschehens. Aus den vorhandenen Löchern und im Sumpf konservierten Funden sind sieben Häuser wieder aufgebaut. Sie wurden belebt durch eine Mittelalter-Gruppe in originalgetreuen Klamotten, die beim Färben, Schnitzen, Schuhemachen und Schlafen beobachtet und auch ausgefragt wurden. Auch ein schönes Hobby für die ganze Familie, auf jeden Fall sehr kommunikativ.[T]

Nach Einkaufen und Tanken waren wir dann tatsächlich um 16 Uhr bereit zum Auslaufen – direkt hinein in den Regen – Segeln, auch ein schönes Hobby, vielleicht manchmal etwas nass.. Trotzdem war die Fahrt über die Schlei wieder sehr schön. Die ganze Landschaft wirkt eher wie ein sehr weitläufiger Park: Wir fahren an Häfen vorbei, an schönen Häusern, dann wieder durch Schilf oder bewaldete Stellen. Am Schönsten unter Segeln und gegen Abend, dann ist es sehr still und fast schon meditativ. Natürlich kam pünktlich zum Ankermanöver der Regen in Verbindung mit stärkerem Wind, aber dafür haben wir ja unseren Diesel und später einen leckeren Aperol-Spritz zum Aufwärmen. [T]