Mit den großen Schiffen über den IJ

Sixhaven, Amsterdam, 07.06.2022 20:05 h

Die Entscheidung ist ja gestern Abend schon gefallen. Für Mittwoch war und ist Regen angesagt. Tanjas Vorschlag über den IJ nach Amsterdam in den Sixhaven zu fahren, stimmte ich gerne zu. Direkt hinter dem Hauptbahnhof gelegen ist man mit der kostenlosen Fähre in ein paar Minuten im Zentrum Amsterdams.

Den IJ haben wir in der Vergangenheit immer mal wieder befahren. Jedoch noch nie in ganzer Länge von der Nordsee bis ins IJssel- bzw. Markermeer. Das wird dann dieses Jahr die Premiere. Heute, gegen Mittag ging’s raus aus der Marina IJmuiden um vor der Zuidersluis ein paar Runden zu drehen, bevor die Schleusenwärterinn uns auf den IJ ließ. Dort fuhren wir dann an immer dichter mit Industrie besiedelten Ufern direkt ins Zentrum von Amsterdam, an Afrika- und Amerikahaven vorbei. Die Namen lassen ahnen, daß hier ein großes Drehkreuz für Fracht in alle Herren Länder ist.

Unterwegs haben wir eigentlich nie Langeweile. Hatten wir doch auf unserem neuen Lack braune Streifen gesehen. Deren Ursprung ist uns noch nicht so richtig klar. Aber auch egal, mit einem Wisch war alles weg. Doch auch chillen und Müßiggang hat Raum und Zeit. Flussreisen bei schönem Wetter kann entspannt sein. Allerdings haben wir Flüsse und Seen auch schon deutlich ungemütlicher erlebt!.

Aber auch beim Bummeln durch Amsterdam ist die große weite Welt bei jeden Schritt und Tritt zu sehen. So die zahlreichen Touristen aber auch Restaurants mit Gerichten von Argentinien bis Korea geben internationales Flair. Allerdings war das „Wurst und Schnitzelhaus“ geschlossen. Ob hier vielleicht doch bevorzugt Indonesisch gegessen wird?

Bei der Ankunft haben wieder einmal gerne Hilfe beim Anlegen angenommen – warum ist der Wind immer dann da, wenn wir anlegen? Jedenfalls konnten wir uns sobald die Leinen fest waren, direkt per WLAN in die Besprechungen schalten und beide etwas arbeiten. Wenn ich an unsere erste Reise nach Vietnam denke, in der wir vor Computern in den Lobbys der Hotels gesessen haben um unsere Reisenotizen zu übermitteln, ist das heute, 15 Jahre später, tatsächlich eine gänzlich neue Unabhängigkeit. Zwar „influenzen“ wir noch nicht minutenaktuell über unsere Handys, aber das ist unsere bewusste Entscheidung. Es ist eher schon unser Reiseritual geworden, den Tag am Abend Revue passieren zu lassen, um Impressionen und Bilder für uns (und Euch) zu dokumentieren, die uns vom Tag in Erinnerung geblieben sind. [M]

Mein Highlight heute: Die Miele AppWash im Hafen: Die Wäsche muss noch analog eingelegt werden, aber die Bezahlung geht dann über das Handy – auch das ein enormer Vorteil im Vergleich zur Suche nach Hinterhof-Wäschereien auf den ersten Reisen nach Südamerika…
Mein Tag klingt jetzt mit dem Schreiben von Postkarten aus – die älteren von Euch werden sich erinnern, das ist eine Art analoge WhatsApp – langsamer, teurer aber dafür vielleicht auch wertvoller für Sender und Empfänger? [T]