Mal wieder unter Segel

Cuxhaven,  Yachthafen, 12.08.2022, 22:50 Uhr

Es stand am Morgen mal wieder ein Abschied an. Unser zuverlässiger Steuermann und seine Gattin haben abgeheuert und wurden von uns noch zur Bahn gebracht, um via Elmshorn zurück zur Schleuse in Kiel-Holtenau zu gelangen. Wie wir erfuhren waren sie unsere ersten Gäste, die keine Probleme mit der Bahn hatten! Das muss ja mal erwähnt werden!

Nur hatten sie dann erst einen Stau vorm Elbtunnel und kurz danach eine Panne und mussten von den gelben Engeln gerettet werden. Zur Zeit sind sie in einem Mietwagen auf dem Weg ins Rheinland. Schade, dass die beiden keine Gastkolumne schreiben wollten. Da hätten sie ein neues Kapitel aufschlagen können. Und vermutlich wäre ein zweites gleich hinzu gekommen, denn sie sind begeisterte Camper und Neu-WoMo-bilisten. Aber so müssen wir unsere treuen Leser hinsichtlich ausführlicher WoMo Home- und Stellplatzstories leider auf andere Publikationen verweisen. An dieser Stelle wird der Fokus auf dem Philosophieren und beim Segeln bleiben…

… apropos Segeln: Heute war es mal wieder soweit! Nach vielen Seemeilen, durch den gesamten NOK, die Elbe hoch nach Glückstadt und heute die Elbe runter bis zur Tonne „45/Otterndorf 1“ trieb uns ausschließlich unser 36 PS starker Volvo Penta D2-40 F an.

Doch an besagter Tonne nutzte Tanja die Gunst der Stunde und der uns nun schiebenden Strömung und schaltete das Vorsegel auf 100%. Mit erst 60, später 40° am Wind ging es Richtung Cuxhaven. Temporär Stille. Abgelöst vom Pochen und Wummern der vorbei ziehenden Container und sonstigen Frachter. Lag unsere Fahrgeschwindigkeit anfänglich unter Motor und gegen den Strom bei 2.6 kn, so war nun der Topspeed über Grund 9.5 kn. Ein Gefühl für die Macht der Strömung bekommt man bei Betrachten der Fahrwassertonnen und die Verwirbelungen des Wassers an ihnen. Die herbeigesehnte Einfahrt in den Hafen kann dann schnell nochmal das Adrenalin ansteigen lassen.

Aber das hat heute (wie auch gestern in Glückstadt) bestens geklappt. Nur im Hafen waren dann leider alle Boxen belegt oder rot gekennzeichnet. Doch irgendwie findet sich immer noch ein Plätzchen. Wir liegen jetzt längseits an einem britischen Segler. Gebaut 1913 in Le Havre. Gefahren wird das Boot seit 1977 von wechselnden Gruppen einer britischen Schule. [M]

Es ist heiss hier. So heiss, dass ich sogar das Spülen nach draußen in die Plicht verlegt habe. Darum sind wir dann auch losgefahren, obwohl die Strömung noch gegen uns war – der Fahrtwind war SO angenehm. Die vorbei fahrenden Schiffe haben uns auch heute gut unterhalten, und dank Kühlschrank bzw feuchtem Geschirrtuch war auch die Flüssigkeitszufuhr gesichert, so lassen sich solche Temperaturen ganz gut aushalten. [T]

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Eine Antwort

  1. Caro sagt:

    Beim Lesen hab ich grad „Why did it have to be me?“ von Mamma Mia 2 laufen. Wie passend 🙂 Dann kommt man zusätzlich noch in Segelstimmung 😀

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