Knapp daneben

2024-08-19, Oudeschild, Texel nach West-Terschelling

Nein, zum Glück nicht bei der Navigation. Da sind wir sicher und noch vor Sonnenuntergang in Terschelling angekommen. 

Aber heute morgen war ich zum Ohr-Spülen bei der netten Ärztin in Den Burg und habe sehr stolz auf Niederländisch erzählt, dass ich jeden Tag „dropjes“ in mein Ohr getan habe. Leider sind Tropfen aber „Druppeltjes“ und ich habe berichtet, dass ich Bonbons in mein Ohr gesteckt hatte…

Jetzt ist mein Ohr wieder frei und ich konnte mich im Zentrum der Insel noch etwas austoben. Auf dem Markt bin ich zum 3. Mal an einem Stand mit frisch gebackenen Stroop-Waffeln vorbei gekommen (erst am Freitag im Hafen von Oudeschild, dann am Samstag in Cocksdorp und heute in Den Burg), darum MUSSTE ich sie probieren – super lecker, damit hätte ich früher anfangen sollen. In einem sehr kleinen und sehr vollem, altmodischen Laden mit einem sehr alten Inhaber konnte ich auch Postkarten und Briefmarken erstehen. Im Hintergrund des Verkaufsraums konnte ich noch den gedeckten Frühstückstisch sehen. Den  per Hand mit Bleistift auf einem Umschlag ausgerechneten Preis habe ich ausnahmsweise bar bezahlt. Eine Frage nach dem „pinnen“ = Kartenzahlung fand ich irgendwie unangemessen. 

Mein Lieblingsladen in Den Burgh

Noch ein Nachtrag zu „Die Welt ist klein“: In den Gässchen von Den Burg habe ich natürlich auch Hadi und Silvia nochmal getroffen. Und natürlich saßen sie ausgerechnet in dem Seehund-Ausflugsschiff, dass uns beim Umrunden von Texel entgegen gekommen ist ;-). [T]

Während Tanja sich heute morgen die Bonbons aus den Ohren hat ziehen lassen, habe ich das Boot für die Abreise klar gemacht. Unter anderem den Hängestuhl abmontiert und reingeholt und das  Geschirr gespült. Was Hausmann halt so macht. Danach bin ich aufgebrochen, um mich mit Tanja zum Einkaufen diverser Lebensmittel zu treffen. Vor allem Wasser und diesen leckeren Orangenjoghurt mussten wir noch besorgen. Auf dem Weg zum Hafen zurück ist dann auch noch geräucherter Lachs in die Tasche gesprungen. Zum Glück, denn so hatten wir heute Abend ein kleines Festmahl.

Vor so einer längeren Nordseetour bin ich immer recht nervös. „Analyse potentieller Risiken“ könnte man es nennen. Oder schlicht sich „kirre machen“. Boah, Wind Süd-West 4-5, später 5-6 Bft war angesagt. Och neee, Schaukelwind die Nordsee hoch. Und vorher längs Texel zurück Richtung  Den Helder genau gegenan um danach durchs Molengatt auf die Nordsee zu kommen. Gegenan wat echt bumpy, Der Wind stand gegen die Strömung, was einigermaßen unangenehme Welllen verursachte, die uns einerseits ganz schön gebremst haben und andererseits den einen oder anderen Schwall Wasser (Salzwasser, dem Geschmack nach) an Bord gespült haben. Nach ca. 1 h sind wir dann rechts ab ins Molengatt. Dort die Genua raus und den Motor aus. Ab da war es dann deutlich angenehmer an Bord. Erst, längs Texel, war es noch etwas schaukelig, Aber dann, der Leuchtturm Texel und das Engelmanske Gatt querab, konnten wir den Kurs weiter gen Osten verlagern, von ca 25 ° nach 45°, dann später 60°, letztlich zwischen Vlieland und Terschelling auf 90°. Auch Zeit und Wassertiefe passten. Für das Schuikengatt zeigte die Karte 0,5 bis 1,2 m Wassertiefe. Plus 2 m bei Hochwasser. Die CHRITA hat einen Tiefgang von 1,8 m. Dann kommen Wellen dazu. Wellenberge sind gut. Wellentäler aber so gar nicht … Und wir kamen dort 2  dabei vor Hochwasser, also weniger als plus 2m an. Zum Glück war’s so gegen 19:30 noch hell. Hätten wir nicht die ganze Zeit 1 bis 2 kn Strömung mit uns gehabr, wäre es Dunkel gewesen. Irgenwie war es heute Abend jedenfalls viel entspannter als es sich heute Mittag in meinem Kopfkino abspielte. Wir hatten im Schuikengatt letztlich immer ca 4 oder mehr Meter Wasser unter dem Kiel, und durch die Kursänderungen zuvor, wurde das Segeln immer entspannter und ruhiger. Ende gut, alles gut! Naja, bis Mittwoch, da geht’s dann wohl weiter. Wind aus West mit bis zu 30 kn in Böen ist angesagt (Stand heute). Mal sehen, wie es sich dann am Mittwoch anfühlt. Aber ich habe ja meine bessere Hälfte sowie seglerische maßgebende und erfahrene Meinung an der Seite. Die wird schon wissen was geht, …. und was nicht. [M

Rudern im Abendrotd

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