KI auf der Nordsee

16:00 Uhr, vor Hoek van Holland, Do 17. Juli 2025; abends in der Marina Cape Helius, Hellevoetsluis
Träge schlagen die Segel, warm scheint die Sonne, leise schnarcht Michael: Nordsee-Segeln kann so entspannt sein.
Wir sind schon vor 6 Uhr aufgestanden, weil vormittags noch etwas Wind sein soll. So komme ich nochmal in den Genuss eines Sonnenaufganges, kommt bei mir ja nicht so oft vor. Im Hafen herrschte schon Betriebsamkeit, um diese Zeit ist der Strom günstig für alle, wie weiter nach Norden wollen.
Für uns ging es auch gut los, trotz einem guten Knoten Strömung gegen uns kommen wir gut voran. Während Michael uns tapfer an der Küste entlang segelt, lege ich mich in der Plicht nochmal hin – nicht meine Zeit. Später bin ich dann fit und Michael nimmt an einem Webinar über KI teil, das nennt man dann Bildungssegeln. Mit dem ab- und anschwellendem Wind holen wir immer mal wieder die Genua rein, machen den Motor an und setzen einen Kegel. Oder holen den Kegel rein, die Genua raus und machen den Motor wieder aus. Der Kegel ist das Zeichen für andere Schiffe, dass wir, wegen des als Stützsegel gegen zu viel Schaukelns stehengelassenen Großsegels, zwar von weitem aussehen wie ein Segelboot, aber mit laufendem Motor im Sinne der Kollosionsverhütungsregeln wie ein Motorboot zu betrachten sind.
So passieren wir das Hoek van Holland, die Ausfahrt von Rotterdam und schauen den riesigen Passagier- und Containerschiffen zu. Andere versuchen es mit einem Genaker, dem „Segel aus der Tüte“. Aber merke: Wenn der Genaker im Wasser hängt und sich in diesem spiegelt, dann ist womöglich doch zu wenig Wind…[T].










Ich war ja gegen den heutigen Titel des Blogeintrags. Das KI stand zwar im Vortragstitel, wurde aber bereits in der Einleitung vom Vortragenden gestrichen. Das was mich eigentlich interessierte, kam also gar nicht vor. Was soll’s. Hatte eh gerade nix besseres zu tun, ausser den Blick über die erfreulich ruhige Nordsee schweifen zu lassen. Das interessanteste fand eh schon am Vormittag statt. Augenscheinlich wurde eine nagelneue, na sagen wir, 80 m Yacht, an den neuen Eigner per Übergabefahrt übertragen.



Zumindest habe ich mir das zusammengereimt, denn die Yacht fuhr ca 90 min Kreise und kurvte hin und her. Womöglich noch länger, aber irgendwann waren wir so weit südlich, da verlor ich sie aus den Augen.






Heute Abend haben wir neuen Besuch bekommen. ‚Alte‘ Weggefährtinnen, die uns schon auf unseren größeren Touren 2014 (Ringsön, Götakanal) und 2022 (Norderney, Sylt) ein paar Tage begleitet haben. Die beiden kennen das Bordleben und sind immer willkommen, auch weil sie uns beim Rudergehen entlasten.
Allerdings wird’s damit die kommenden Tage eventuell etwas schwierig, da zwar bestes Wetter aber nur wenig Wind angesagt ist. Wir werden sehen … und berichten. [M]

Ertappt!