Highlight heute: Pfandrückgabe

Ebeltoft, 23.07.2022 17:20 Uhr
Der Titel sagt es schon aus: Heute lagen die Abenteuer eher im Kleinen. Die Nachbarn aussen an unserem Päckchen haben schon um 5 Uhr den abgeflauten Wind genutzt, um den Hafen zu verlassen. Um 8:30 Uhr hat dann der Nachbar innen höflich geklopft und darauf hingewiesen, dass sie auch auslaufen wollen. Ohne Wind gar kein Problem: Wir haben eine kleine Runde gedreht, unseren Platz direkt am Steg kurz verbal bei einem Motorboot verteidigt und wieder angelegt. Darüber sind wir mit dem Nachbarn auf der anderen Seite des Steges ins Plaudern gekommen. So ein Austausch über Häfen und die Törnplanung sind immer sehr interessant- siehe Mariager-Tipp.[T]
Während wir noch mit unseren Stegnachbarn plauderten, kam jemand zielsicher auf die CHRITA zu. Ich wandte mich ihm zu und meine Vermutung war richtig. Er war der Eigner einer anderen Contest 34, also dem gleichen Bootstyp wie die CHRITA. Vor dieser Contest hatte ich gestern schon mit Tanja gestanden und geschaut was gleich, was anders ist. Sie lag vorne am Steg und wir hatten uns vorgenommen dort auch mal zu klopfen, um uns auszutauschen. Aber so stand Claus von der „Emma“ nun bei uns und wir kamen sofort ins Fachsimpeln. Leider hatte er nur kurz Zeit, da sie Crew-Wechsel hatten und das Boot nun von seinen Schwiegereltern wieder zurück nach Deutschland gesegelt wird. Doch zu einer kurzen Besichtigung an Bord und zum Austausch von Telefonnummern hat es noch gereicht. Nur unter Deck ging nicht, da überall Wäsche zum Trocknen rumhing und -lag.
Bereits in den Niederlanden und via Instagram hatten wir schon Kontakt zu anderen Contest 34 Eignern. Da von dem Typ in den Jahren 1977 und 1978 nur 74 Boote gebaut wurden, ist das schon immer auch ein Highlight „Gleichgesinnte“ zu treffen, die die Vor- und Nachteile des Typs kennen. So lernen wir immer ein bißchen dazu. [M]
Nach Dusche, Frühstück und etwas Räumen (u.a. haben wir den Heizlüfter rausgeholt, um die Klamotten-Tropfsteinhöhle zu trocknen – da hätten wir gestern auch schon drauf kommen können) sind wir gegen 15 Uhr im Nieselregen mit unseren Pfandflaschen aufgebrochen. Auf dem Weg konnten wir noch einen Blick ins Rathaus werfen. Dort wird heute gerne geheiratet, das letzte Paar war noch da. Neben der alten Ratsstube mit den Portraits der dänischen König:innen ist der Keller mit den Arrestzellen zu besichtigen. Besonders schön ist die sehr abgegriffene und -getretene Treppe. Noch schöner war aber dann doch der Pfandautomat, der alle dänischen Flaschen und Dosen gefressen hat. [T].
Schon diese Begegnungen zeigen. dass die Pfandrückgabe nicht wirklich der Höhepunkt des Tages war. Denn wir hatten auch noch eine Beinahe-Begegnung mit Freunden aus dem Rheinland. Als ich so durch Franks Bilder im WhatsApp Status guckte, dachte ich mir „sind die in Dänemark?“ Zwei Bilder weiter: „sind er und Mona in Ebeltoft?“ Nach kurzem hin- und herschreiben stellte sich dann raus, dass die beiden Vorgestern, also am Tag unserer späten Ankunft, von ihrem Ferienort einen Ausflug nach hier gemacht hatten. Knapp verpasst. Schade!
Schon beim ersten Joggen am Freitagmorgen war mir der köstliche Waffelduft in der Einkaufsstraße in die Nase gestiegen. Gestern Nachmittag haben wir verzichtet zu Gunsten der Pizza, aber heute, ENDLICH habe ich meine frisch gebackene Waffel mit einer Kugel Eis bekommen. Stilecht in Dänisch bestellt, und dann völlig hilflos der dänischen Antwort ausgeliefert. Aber die nette Verkäuferin hat mir versichert, dass sie sich trotzdem über meine Bemühungen gefreut hat. [T]
In der Waffelbude hängen auch die Zeichnungen von Mouse and Pen.
Nach der Waffel mit Eis sind wir zurück zum Boot. Erstmal ausruhen vom anstrengenden Tag. Und dann habe ich auch noch unser „Zauberschapp“ mit den Süßigkeiten aufgeräumt.
Danach war ich vollends geschafft und musste erst mal ein bißchen schlummern, um mich jetzt um das Abendessen kümmern zu können. [M]
Die Waffel sieht ja super aus, da werde ich echt neidisch!!