Fryslân (Friesland) – damals und heute

2024-08-23, 21:40 Uhr, Sneek, Hafentag

Die friesische Sprache ist hier allgegenwärtig. Den Touristenführer gibt es beispielsweise in Deutsch, Englisch, Niederländisch und Friesisch. Auch Kinderbücher vermitteln Wissen in Friesisch mit Übersetzung ins Niederländische. Mit meinen rudimentären Plattdeusch Kenntnissen betrachtet, war die Übersetzung in die moderne Sprache aber nicht wortgetreu. Tja, hier gilt wohl ab und an auch: lost in translation.

Ins ‚Fries Scheepvaart Museum‘ sind wir allerdings erst nachdem der Regen über uns hinweggezogen war. Also am frühen Nachmittag. Morgens windete es noch ganz heftig, doch nach dem Regen traute sich die Sonne raus. Jetzt ist es windstill, ich würde ja gerne von Stille als solcher, mit leisen Geräuschen einer sich auf die Nacht vorbereitenden Stadt schreiben. Geht aber nicht, da zum einen einer der Nachbarn lautstark Fussball im Fernseher laufen hat, was just im Moment des Berichtens von Getöse eines vorbeifahrenden kleinen Motorbootes mit Disco-Beschallung übertönt wird. Aber warum sollte ein Freitagabend in Sneek anders als beliebig sonstwo sein?

Ach ja, das Museum. Mir hat’s gut gefallen. Viele Aspekte des Lebens in Friesland wurden illustriert. So weiß ich jetzt dass die Elf-Steedentocht schon vor vielen Jahren mit Schlittschuhen absolviert wurde und die Gewinner quasi Heldenststatus haben. Auch der Schiffbau hatte große Bedeutung. Sowohl typische Kauffahrteischiffe („Paalingaken“) für den Handel mit England, Frankreich und Skandinavien wurden eindrücklich vorgestellt, als auch verschiedenste kleinere Segelboote wie die BM oder die Valk haben in Friesland ihren Ursprung.

Später schlenderten wir noch zum Albert Heijn um unsere Vorräte aufzufüllen und kehrten auf dem Rückweg noch auf Bier, Wein und Nachos ein. Seltsame Häufung von Nacho-Mahlzeiten stelle ich gerade fest. Irgendwie haben die momentan die  Bitterballen in die Ecke gedrängt. Heute Abend wurde noch klar Schiff gemacht und kleine Ausbesserungen am Schutz vom Relingsdraht standen an.

Nun bleibt nur noch warten auf unsere Gäste fürs kommende Wochenende. [M]

Ja, das Museum war echt cool. So voll mit unnützem Wissen, wie zum Beispiel dass es in Sneek viel Rokoko gibt, weil ein deutscher Architekt das Stadhuis in diesem Stil gebaut hat. Und das fanden alle so schön, dass sie auch ihre Schlafzimmer mit den Einbaubetten genau so gestaltet haben. 

Die friesische Sprache geht mir dafür eher auf den Geist. Jetzt kann ich endlich so viel Niederländisch und kann mit dem Brückenwärter über seinen Einsatzort plaudern. Und dann gibt es Texte, die ich wieder gar nicht verstehe, weil auf friesisch.

Nach dem ‚Klar Schiff‘ habe ich mich mit dem SUP auf eine Runde um die Stadt begeben. Buchstäblich, weil die Gracht in der wir hier nächtigen ein Teil der alten Stadtbefestigung rund um den Stadtkern  ist. Ein Teil mit Brücken zum Öffnen, ein anderer Teil mit festen Brücken. Durch das berühmte Wassertor konnte ich dann sogar stehend in die Stadt einfahren.

Inzwischen ist aus dem Fußballspiel im Fernsehen eine Abendshow mit niederländischer Stimmungsmusik geworden und ich bin kurz davor mitzuschunkeln. [T]

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