Endloses Grau als Tagesbegleitung
Hvide Sande, 21.06.2022 21:40 Uhr.
Puh, ich bin echt froh, dass wir die langen Touren jetzt erstmal hinter uns haben. So schön es ist, wenn das Wasser in der Sonne grün aufleuchtet, so doof ist es, wenn den ganzen Tag nur graue Wolken über uns hängen – zum Glück ohne Regen. Der Wind war ok, er kam halbwegs sanft von schräg vorne, so dass wir segeln konnten. Leider ist der Gezeitenstrom hier im Norden nur noch so schwach, dass er sich vom Wind überstimmen lässt. Darum sind wir statt der errechneten 47 Seemeilen über Grund heute 56 Seemeilen durchs Wasser unterwegs gewesen: Mehr als 10 h Fahrt. Am Anfang war es noch spannend, weil wir eine relativ schmale Rinne ohne Tonnen durch das Horns Rev finden mussten (Riff von Horn, eine Moräne aus den Eiszeit-Tagen). Da war neben uns nur noch 1m Wasser, aber wir haben den Weg gut gefunden! [T]
Die auf der Sandbank liegenden Robben beschauen sich vermutlich in aller Seelenruhe die in Ejsbjerg ein- und ausfahrenden Schiffe und denken sich ihren Teil. [M]
Ein Niederländisches Pärchen, die mit einem größeren Schiff noch eine Stunde vor uns ausgelaufen sind, kamen erst gut eine Stunde nach uns rein. Sie haben eine andere Route durch das Riff genommen, die etwas weiter nach draußen führte. Direkt neben uns am Steg lag übrigens zuwerst ein kleines Schlauchboot mit Arbeitern aus England. Sie helfen dabei ein Datenkabel aus England zu verbuddeln und haben für die gleiche Strecke aus Esbjerg nach Hvide Sande nur 2,5h gebraucht. [T]
Als die „Windjammer“ der Kutter mit den Niederländern kam, haben die Briten freundlich angeboten den Stegplatz frei zu machen, damit der 20 t Kutter auch einen guten und sicheren Platz hier findet.
Am Ende kam vor Hvide Sande die Sonne dann doch noch kurz zum Vorschein und illuminierte das Meer und die Küste.[M]
Als wir dann hier in Hvide Sande angekommen sind, waren wir vom Wind duchgefroren und vom Geschaukel etwas matschig in der Birne. Da war Michaels Idee, etwas vom Rotwein heiss zu machen und mit Zucker als Glühwein zu trinken echt genial. Die Geruchsmischung aus Fisch-Versteigerung direkt gegenüber und Weihnachtsmarkt aus der Kombüse ist sehr spannend :-).
Die Bezahlung hier läuft über Plastiktüte und Bargeld, so viel zur Digitalisierung in Dänemark.
Schön zu lesen, dass ihr es bis dahin geschafft habt, könnt solz auf euch sein:-) Und ich habe jetzt Glühweingeruch mit Fischduft in der Nase und Gott sei Dank einen robusten Magen. Freue mich euch bald in Büttgen zu sehen:-))))) und noch ein paar Liveberichte zu hören ihr Seglerhelden:-)
Hoffe ihr seid gut und relaxt in Ringkøbing angekommen und habt nen bezahlbaren, sicheren „Parkplatz“ gefunden. Dann schlaft gut, vergesst nix und gute Reise zu den 3 Events. Dat mit der Currywurst und dem läggeren Altbierchen wird wohl leider nix – heule heule. Tanja, und wenne zurück auf eurem Dampfer bist, haste 2 Corona Jährchen mehr auf der Lebensleiter. Viel Spaß, GN8