Ein Tag Natur pur

Haringvliet, vor Tiengemeten, nahe Den Bommel an einer Boje, 29.08.2022, 21:40 Uhr

Um ein bisschen mit der Strömung durch den Spui zu gehen, sind wir morgens früh, gegen 08:20 Uhr in Rhoon aus dem Hafen geschlichen. Neben der Fähre, die uns von Oude Beierland in der Hafeneinfahrt entgegenkam, waren nur ein, zwei Frachtschiffe auf der Oude Maas unterwegs. Später, im Spui, kamen uns dann auch ein paar Segler, wie wir unter Motor fahrend, entgegen. Über den Spui sind wir in den Haaringvliet eingefahren, wo seinerzeit im Juni, zu Beginn unserer Reise, das erste Etappenziel war. Allerdings sind wir weiter östlich von Stellendam. gegenüber von Middelharnis, in den ehemaligen Meeresarm gelangt. Das Wasser war spiegelglatt, kaum ein Windchen rührte sich, was uns zunächst ein gemütliches Stehsegeln verschaffte. Aber wir hatten ja Zeit. Und nach dem Motoren war Stille und ruhige Atmosphäre auf dem Haringvliet wirklich Balsam für die Seele. Gaaaanz langam sind wir gen Osten getrödelt. Dann, nach ca 1 h und unserem zweiten Frühstück kam dann etwas mehr Wind auf. Dieser hat uns dann sanft bis an eine Boje vor Tiengemeten, nahe Den Bommel, geschoben, an der wir nun liegen.

Erst dachte ich, wie soll der Tag nur rumgehen? Dann fiel mir wieder ein: Junge, es steht keiner hinter Dir. Du hast keinen Termin heute. Es ist der vorletzte Tag unterwegs. Geniess ihn! Gedacht getan. Ich habe mir ein Buch aus unserer gut sortierten Bordbibliothek geschnapp und „Seglerbeichten“ gelesen. Segler berichten, so wie wir ja auch ein bisschen, von Dingen die schief gegangen sind. Das reicht vom Wasserschlauch (Wasser laufend) im Boot vergesssen, über Anker auf fremde Teakdecks werfen bis hin zum Auflaufen auf Grund. Es gibt wohl wirklich nichts, was nicht passieren kann, wenn man mit einem Segelboot unterwegs ist.

Ausserdem habe wir noch kleinere Arbeiten am Boot und Tanja an ihrem Fahrrad erledigt. Ich habe endlich das Holz an unserem Niedergang gestrichen. Dazu waren wir im Frühjahr nicht mehr gekommen. Zum Glück trocknet die Farbe recht schnell bei der Sonne, da müssen wir nicht ganz so lange vorsichtig um das frischgestrichene herumbalancieren. Tja, was gab’s sonst noch so? Achja, Abendessen, Sonnenuntergang, und klar, Notizen zum Tag machen. [M]

Michael hat die Aktion: „Unterwasserschiff von Algen befreien“ vergessen. Trotz des mehrmaligen Wechsels zwischen Süss- und Salzwasser hatten wir in der Nähe der Wasserlinie ca. 3 cm lange grüne Anhänge. Vom SUP aus und beim Schwimmen konnte ich sie ganz gut entfernen. Jetzt müssten wir mindestens einen Knoten Fahrt mehr erreichen. …[T]

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Eine Antwort

  1. Christa sagt:

    Genießt die letzten Stunden!

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