Ein langer Tag in der Bahn
In der S-Bahn von Düsseldorf nach Büttgen, 22:35 Uhr
Gestern hatte ich noch die Dänischen und die Deutschen Bahn-Götter beschworen. Bei den Dänischen hat es wunderbar funktioniert: Die ersten drei Züge waren wirklich klasse. Pünktlich, angenehm temperiert und nur leicht gefüllt.
Auf der Deutschen Seite, in Niebüll, war es dann mit dem Glück vorbei. Erst 40 min, dann 70 min, am Ende sind wir mit fast 60 min Verspätung losgefahren. Immerhin haben wir die Wartezeit auf einer schönen Bank in der Sonne verbracht, den leckeren Rauchfisch aus Hvide Sande gegessen und noch ein paar Postkarten an nette Kommentierende geschrieben.
Der Zug war ok, er wurde auch erst dann richtig voll, als der Wagen hinter uns wg der nicht funktionierenden Klimaanlage geräumt werden musste und sich zwei Schulklassen in die übrigen Wagen ergossen. Hinzu kam ein längerer Aufenthalt zum Lok-Wechsel in Itzehoe und eine Umleitung wg Streckensperrung, so dass die Gesamtverspätung jetzt bei ca 95 min ist. [T]
Aber schließlich hatten wir unser Ziel erreicht. Langes Bahnfahren schlaucht ähnlich wie langes Bootsfahren. Körperlich zwar nicht so anstrengend, da das Geschaukel deutlich weniger ist, aber dennoch ermüdend.
Doch in Büttgen wurden wir bereits erwartet. Naja. eigentlich wurde der Hausherr mit seinem Schützenzug erwartet. Traditionsgemäß setzt der Schützemzug seinem Hauptmann einen sog. „Maibaum“, eine langer Holz-Stange mit einer kleinen Birke mit einem Schild „Hoch lebe unser Hauptmann“. Das Dorf ist übersät mit solchen Bäumchen, da gefühlt aus einem jeden Haus jemand ein Pöstchen in einem Zug hat. Sei es Hauptmann, Leutnant, Spieß oder der Zugkönig. Eine nette Tradition das Schützenfest einzuleuten und sich so langsam auf den zunehmenden Genuss alkoholischer Getränke einzustimmen. [M]
Danke für die tollen Erzählungen!!! Gefühlt war ich beim lesen auch im Urlaub;)