Ein ganz alter Wald

Livø Havn, außen am Steg, 11.07.2022, 20:30 Uhr

Die Kartoffeln stehen auf dem Ofen. Räucherfisch, Sill, Kraut- und Kartoffelsalat stehen schon auf dem Tisch im Cockpit parat. Unsere Gäste sind hungrig, wir auch!

Wir haben aber auch schon einiges erlebt heute. Tanja war morgens mit dem Rad zu Apotheke und Arzt unterwegs, während Claudia und Peter auf der CHRITA eintrudelten. Sie sind mit dem Auto aus dem Sauerland hier hoch gekommen um uns ein Stück zu begleiten.[M]

Auf Google ist kein Verlass. Die erste Apotheke in 4,5 km Entfernung war ein Bauernhof. Vielleicht hat dort mal eine Apothekerin ein Heilkraut im Wald gefunden, aber mehr auch nicht. Aber zum Glück ging der ausgeschilderte Radweg weiter, vorbei an einer alten Kirche ohne Turm, durch sanft geschwungene Hügel bis nach Farsø. [T]

Apotheke???

Das mit dem Auto passte gut, da ich Tanja dann nach Farsø entgegenkommen konnte, um sie abzuholen. Die Gelegenheit haben wir dann gleich noch zum Einkaufen genutzt 🙂

Gegen 13 Uhr haben wir abgelegt und Hvalpsund Richtung Livø verlassen. Nach anfänglichem Stehsegeln ging es dann ganz flott gen Norden. Gegen 16 Uhr lagen die 12,7 nm im Heckwasser und wir längsseits am Steg der wunderschönen, kleinen aber feinen Insel mit schönen Getreidefeldern und einem mehr als 500 Jahre altem Zauberwald. Aber vor der Land- stand die Wassererkundung. Die Mutigen sind bei 18,6 °C direkt rein gehüpft, die anderen liessen sich Zeit mit dem Anlegerschluck („Alte Himbeere“, sehr fruchtig und mild) [M]

Die Insel Livø ist echt ne Wucht. Wir hatten schon befürchtet, keinen Platz zu bekommen, weil nur ca 30 Boote in den Mini-Hafen passen. Tatsächlich sind sogar nur 5 Boote hier, dh Platz ohne Ende. So konnten wir nach der Ankunft erstmal Schwimmen gehen – auf dieser Reise das erste Nal freiwillig. Livø ist ein bißchen wie Hanø: ca. 2,5 km lang und1km breit. Die Insel wurde im 20. Jahrhundert quasi als forensische Klinik verwendet: Es gibt eine grosse ehemalige Nervenheilanstalt – heute ein ökologisch betriebenen Bauernhof und ein Feriencamp und sonst ganz viel NICHTS. Oder eigentlich noch besser: alte Bäume, Ameisen, lichte Wälder, schöne Ausblicke und und und… [T]

Den Ausklang des Tages haben wir also nun mit leckerem Essen bei strahlender Sonne, aber in einer immer kälter werdenden Abendluft eingeläutet. Am Ende sitze ich nun bei Rotwein im Inneren des Schiffs und Tippen meine Erinnerungen vom Tag in die Tasten. Auf das wir ab und an Gelegenheit finden, uns an diesen schönen Tag auf Livø zu erinnern. [M]

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3 Antworten

  1. Christoph sagt:

    Hallo zusammen,
    Livo ist ganz zauberhaft, so langsam verliebe ich mich aus der Ferne in den Limfjord.
    Vielen Dank für Euren zauberhaften Blog!
    … ist fast wie selber Urlaub machen ;o)
    LG Christoph

  2. Dagmar Peters-Groth sagt:

    Hallo Zusammen, bisher habe ich nur still mitgelesen…Danke für die tollen Reiseberichte, Fotos und Lacher über das eine oder andere witzig erzählte „Unglück“. Wünsche euch allen weiter gute Reise, LG Dagmar

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