Ein bisschen Zick-Zack statt geradeaus – von Mayreau nach Mustique

Ausruhen von der Nacht

04.12.2017, 20:05, Montag, Britania Bay, Mustique, N 12°52.591, W 061°11.394

Als junger Vater ist Flo unterbrochene Nächte gewöhnt. Anstatt sich in die Koje zu legen putzte er erst mal das Achterdeck und bereite uns dann ein erstklassiges Pfannkuchen-Frühstück. Je nach Wunsch pur, mit Banane und Honig oder für die echte Rheinländerin auch mit Emmentaler. Naja, ich bevorzuge die süße Variante, die ich seinerzeit in Vietnam als guten Start in den Tag schätzen gelernt habe. Wir verliessen die Salt Whistle Bay mit Ziel Mustique. Doch was war das? Als ich nach ausgiebigem Schlümmerchen auf der FlyBrige fragte ob das voraus Mustique sei, hieß es „Nö, das ist St. Vincent“. Planänderung? Nee, beim Segeln geht es (leider?) nicht immer der Nase, sondern dem Wind nach. Und da dieser aus Richtung Mustique wehte, mussten wir kreuzen. Also das Segelboot so nah wie möglich in Richtung Ziel ausrichten und dann erst mal fahren. Jedes Boot kann bis auf einen bestimmten Winkel an den Wind heran fahren. Bei uns sind das ca. 50 bis 60°. Man fährt dann soweit, bis das Ziel in ca. 120° liegt, so dass nach einer Wende, wenn der Wind dann von der anderen Bootseite kommt das Ziel, in unserem Fall die Britannia Bay bei Mustique voraus liegt. Lange Rede, kurzer Sinn: Zick-Zack fahren bringt uns weiter. [M]

Abendstimmung vor Mustique

Mustique ist nach Berichten die Insel der Schönen und Reichen. Die Mooring-Bojen sind um einiges teurer, dafür gibt es auch noch genügend freie Bojen für uns. Keine lärmende Strandbar, keine Angebote für BBQ, Brot oder T’Shirts – himmlische Ruhe bis auf die Zementmischer und andere LKWs auf der Uferstrasse. Nach Nudelsalat, Siesta und kurzem Schnorchel-Ausflug haben sich dann alle ein bisschen fein gemacht und wir sind mit dem Dinghi in Richtung Strand aufgebrochen. Auf der halben Höhe des Hanges, mit super Ausblick auf die Bucht gab es dann Drinks zum Sonnenuntergang, stilvoll serviert von einem Kellner mit gestreifter Weste.

Blick vom Firefly

Cocktail im Firefly

Den Rückweg in völliger Dunkelheit haben wir dank der Ratschläge einer einheimischen Wanderin bewältigt und noch einen weiteren Drink an der Strandbar mit WLAN genossen. Generell wirkt alles gepflegter und sauberer als auf den anderen Inseln. Der Strand bei der Bar war mit original Friedhof-Müsterchen gerecht und der Bauwagen mit den Behelfs-Toiletten war mal wieder klimatisiert. Jetzt sitzen wir gemütlich in der Plicht und hören Weihnachtslieder im Radio. So richtig weihnachtliche Stimmung kommt aber bei immer noch 26°C und dem Insekten-Konzert nicht auf. [T]

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2 Antworten

  1. Dagmar sagt:

    Danke Michael, für den Exkurs zum Zick-Zack-Segeln, das hat mir das Geodreieck erspart :-)). Es hört sich wunderbar erholsam an, wollt Ihr wirklich wieder zurück?
    Schöne Zeit Euch Allen, Dagmar

  2. Heinz und Rita Vielberg sagt:

    Nach dem Ankeralarm und einer ziemlich unruhigen Nacht, mal wieder ein Urlaubstag
    wie gewünscht und erhofft, oder?

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