Crewwechsel – Nach dem Regen über dem Markermeer

IJmuiden Seaport Marina, Mittwoch 16. Juli 2025, 20:05 Uhr
Es geht doch nichts über ein schönes, gemütliches Frühstück in der sonnigen Plicht. Leicht säuselt einem der Wind über das Frühstücksei und verweht zu viel aufgestreutes Salz, während die Sonne die frisch vom Bäcker geholten Brötchen bei Temperatur hält. Vielleicht so sollte der letzte Urlaubstag an Bord aussehen.
Real war es heute morgen nicht ganz so, aber ich finde immer noch nahe an perfekt.
Schon in den ganz frühen Morgenstunden vertrieben Regenschauer unseren, eigentlich ganz hartgesottenen Outdoorgast von seinem Nachtlager draußen in der Plicht und er verzog sich auf die Steuerbordbank im Salon.
Allerdings währte seine Ruhe nicht allzu lange. Als ich kurz austreten war, sah ich ihn im Salon rumgeistern. ‚Ist etwas nicht in Ordnung?‘ Er antwortete, dass es rein regnen würde, die Dachluke sei nicht dicht! Tatsächlich waren Boden und Tisch schon gut befeuchtet. Ja, man könnte auch sagen, sie waren klitschnaß. Vermutlich hat er in seinem Nachtlager auch entsprechend von der tropfenden Decke abbekommen.
Dem konnte aber schnell abgeholfen werden. Ich habe mit den Klammern die Luke fest verriegelt und das Wasser weggewischt. Den Einstieg in die Kajüte hatte er schon mit einem Handtuch verschlossen, so dass es von dort nicht weiter reinregnen konnte. Das ersparte mir, morgens um 3 Uhr im strömenden Regen rauszuklettern und nach dem Steckschott zu suchen. Kurz noch die Bank zur Schlafcouch verbreitert und dann krabbelte ich in meine und er in seine Koje.
Gegen 11 Uhr sind wir aufgebrochen, um unsere Gäste im Amsterdamer Sixthaven, in Nähe des Centraal Bahnhofes abzusetzen. Während Tanja in Rock und Top segelte, hatte ich die kompletten wetterfesten Segelklamotten an. Das war auch gut so. Denn kurz vor der Schellingwoudebrug in der Zufahrt zu Amsterdam erwischte uns dann doch noch ein heftiges Regenschauer, dessen Tropfen sich wie kleine Hagelkörner im Gesicht anfühlten. Die drei zogen sich unter die trockene Sprayhood zurück und ich durfte, den Unbillen des Wetters trotzend, schön den Tonnenstrich abfahren.








Die Brücke öffnete sich glücklicherweise auch, während wir darauf zuliefen, da drei, vier andere Segler schon warteten. Rot-Grün, ich erhöhte die Geschwindigkeit. grün, die Brücke kam immer näher, die Segler vor mir passierten bereits. Es kam was ich ahnte. Rot für uns und die Brücke schloss sich, um erstmal dutzende wartender KFZ den Weg zu bereiten. Nun gut, dann ist die nächste Öffnung halt für uns. So kam es und ca 20 min sowie einen Teller Restnudeln in einer Melange zweierlei Tomatensaucen später passierten wir Brücke und dann auch die direkt folgende Oranjeschleuse.
Die Verabschiedung im Sixthaven war kurz und schmerzlos. Wir treffen unsere lieben und seefesten Reisebegleiter auch hoffentlich schon ganz bald zu Hause wieder.
Drei Stunden über den IJ und eine weitere Schleuse, die Zuidersluis, später legten wir für die Nacht in der uns mittlerweile wohlbekannten Marina in IJmuiden an.
Unsere Befürchtungen, ähnliches Theater mit dem Zugangscode wie im vergangenen Jahr zu haben, hatten sich schnell zerschlagen. Die Hafenmeisterin berichtete, dass sie von der Bluewater App auf das iMarina System gewechselt hätten. Das funktioniere ohne Probleme. Und so war es.
Hier tutututet gerade das Signalhorn eines Kreuzfahrtschiffes, das aus IJmuiden nach wer-weiß-wohin ausläuft. Zeit für mich die Berichtung für heute zu beenden. [M]

Eigentlich hatten wir extra ein bißchen Regen bestellt, damit wir heute auch mal IN der CHRITA frühstücken konnten. Sonst haben die kurzen Schauer nicht weiter gestört, v.a. weil Michael den schlimmsten Regen durchsteuert hat. Bei Wind aus SW konnten wir leider nur das erste Stück ein bißchen Segeln, und mussten danach den Diesel-Wind nutzen.
Eine Fahrt durch Amsterdam und dann weiter zur Nordsee führt vorbei an unzähligen Hafenbecken, Werften, grossen und kleinen Schiffen und Fähren. Da gibt es immer viel zu beobachten, das macht echt Spass.
Ijmuiden Marina weckt auch bei mir direkt Heimatgefühle. So oft sind wir hier schon gewesen, dass wir schon einige Schiffe kennen und mit Interesse verfolgen, welche Restaurants noch da sind und wo wieder ein Wechsel ansteht.
Für mich das beste ist der breite Nordsee-Strand direkt neben dem Hafen. Ok, es war heute nicht so richtig warm, aber die Wellen waren klasse und mit meinem neuen Strand-Poncho aus dickem Frottee konnte ich danach noch gemütlich lesen und den Sonnenuntergang bewundern. Morgen wollen wir früh los, darum muss ich jetzt noch mein Frühstücksbrötchen schmieren und dann ab in die Falle…[T]










Ertappt!