Auch Wikinger mögen Aussicht
Fur, Stenøre Havn, 07.07.2022 21:30 Uhr
Hach ist das schön hier. Ausschlafen, Laufen, Frühstück und dann ein entspannter Kurz-Törn nach Fur. Diese Insel wurde uns von einem Dänischen Segler empfohlen und er hat nicht zu viel versprochen. Schon der Weg hierher durch den Fur-Sund ist sehr kurzweilig, weil die Inseln eng aufeinander zu laufen und so auf beiden Seiten etwas zu gucken ist. Im Hafen angekommen wurden wir vom netten Hafenmeister gebeten, den Platz nochmal zu wechseln. An der 2. Stelle hat er dann unsere Leinen entgegen genommen und es war sogar noch ein Stromguthaben auf der Steckdose. Kleines Glück, denn inzwischen haben wit schon drei Hafenkarten gesammelt, die wir aus verschiedenen Gründen nicht zurückgeben konnten…
Nach kurzem Plausch mit unserer alleinsegelnden Nachbarin – sie ist erst vor 2 Jahren auf ein Boot mit Motor umgestiegen, weil „Ich bin ja auch nicht mehr 27“ sondern eher um die 70, sind wir mit den Rädern um die Insel gefahren. Fur zeichnet sich durch grosse Vorkommen von Kieselerde aus. Das sind dicke Schichten von tropischen Algen, die über sehr viele Jahre abgelagert und über noch mehr Jahre versteinert worden sind. Durch den Limfjord-Gletscher wurden sie dann aufgestellt und bilden eine nach Norden ansteigende sanft geschwungene Landmasse, die sich hervorragend für die Landwirtschaft eignet.
Das wussten auch schon die Menschen in der Bronzezeit, die hier gesiedelt haben und an den höchsten Stellen der Insel grosse Grabhügel schufen. Von dort aus ist die Aussicht nach allen Seiten echt grandios!
Auf dem Rückweg haben wir noch einen besonders schönen Platz gefunden: Der alte Hafen, 1911 mit Mühe von Hand gegraben und in den 50ger Jahren wegen Versandung aufgegeben. Jetzt ist er von Schilf bewachsen und hat eine sehr ruhige, sehr grüne Atmosphäre mit vielen Insekten und Vögel und überhaupt. MAGISCH! [T]
Danke für die tollen Erzählungen!!! Gefühlt war ich beim lesen auch im Urlaub;)