Ankeralarm – Salt Whistle Bay, Mayreau

Auf und Nieder - Anker hält nicht

04.12.2017, 07:05, Montag, Salt Whistle Bay, Mayreau, N 12°38.890 (N 12°38.777), W 061°23.460 (W 061°23.503)

Gestern Abend waren alle ziemlich erschöpft. Vermutlich von viel Sonne und Zeit im Wasser und an der frischen Luft. Tanja bezeichnet so etwas als „Sauerstoffvergiftung“. Viel mehr als Abendessen, dies allerdings mit einer leckeren Tortilla, und Lesen war für uns nicht drin. Nach ausgedehntem Geplauder oder Spielen Stand keinem der Sinn.
Schon als wir gestern zurück zum Boot kamen, hatten Flo, Leif und Angie den Anker neu gesetzt, da er bedingt durch wechselnde Windrichtung aus dem Boden gebrochen war. Danach und während des Essen bliebt das Boot allerdings gut auf Position.
Ich war gerade in die Koje gekrochen als der Ankeralarm wieder piepte. Na, dachte ich, der Speicher für die maximale Anzahl von Wegpunkten für einen Track ist wieder voll, denn dann piept der Kartenplotter auch. Doch dann sprangen die Motoren an und ich aus dem Bett. Tanja war schon beim piepen auf. Zusammen mit Flo und Leif haben wir dann im Dunklen eine neue Position in der recht kleinen und mit Schiffen gut gefüllten Bucht gesucht und an etwas anderer Stelle, den Anker erneut fallen gelassen. Dann das Schiff langsam rückwärts bewegt und mehr Ankerkette auslaufen lassen. Der Anker muss flach auf dem Grund liegen, was durch eine schwere Ankerkette begünstigt wird. Am Ende wird dann der „Hahnepott“, ein Dreieck aus Leinen, in die Kette eingehakt, damit das sehr breite Schiff sowohl an der linken und rechten Seite mit der Kette verbunden ist. So liegt es ruhiger als wäre es nur an der in der Mitte laufenden Kette befestigt.

Hahnepott – von Back- und Steuerbord zur Mitte an die Kette

Jep, so soll das Boot am Anker liegen

Unser Skipper hat dann die Nacht auf Deck verbracht und sich etwa alle halbe Stunde den Wecker gestellt, um die Position des Bootes zu überprüfen und zu sehen, ob der Anker hält. Anfangs hae ich seinen Handywecker noch leise gehört, doch dann bin ich weg geduselt. Irgendwann, es muss so um halb vier gewesen sein, piepte der Plotter wieder und ich ging hoch, um zu sehen, ob Hilfe benötigt wurde. Im Halbdunklen sah ich Leif, der schon oben war. Doch der Skipper meinte sofort „Speicher voll, alles ok“.
Und so verging die Nacht. Richtig gut geschlafen habe ich nicht, irgendwie wartet man immer auf das nächste Signal, was dann kommt, oder auch nicht. Jetzt ist es hell. Mein morgendliches Bad zum Wecken der müden Geister habe ich schon hinter mir. Wir überlegen früh den Anker zu lichten, um unser nächstes Ziel Mustique anzusteuern. [M]

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Eine Antwort

  1. Christa sagt:

    Da habt ihr ja eien turbulente Nachrt erlebt. Ich wünsche euch in der nächsten Nacht einen ungestörten Schlaf.
    LG Christa

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