Angekommen auf Norderney – „wir lieben die DB“

Morgens um 06:00 Uhr saßen wir schon im IC in Richtung Norddeich-Mole und haben natürlich schon die ersten üppig belegten Brötchen schnabbuliert. Wir saßen fast alleine in der Bahn und freuten uns schon auf die Ruhe während der Fahr und ein paar Runden Rommé. Dann kam die komsiche Haltestelle „Wanne-Eickel“, wo die erste Ü50 Männer-Fußballmannschaft einstieg und einen leichten Bierduft hinter sich her zog. Mit Musik aus den 80ern und frechen Altmännersprüchen, ging es weiter nach Münster. In Münster stiegen dann eine Ü50 Frauengruppe dazu sowie 3 Paare, welche betont in dieser Konstellation, noch nie gemeinsam verreist sind. Der Zug stand noch, da dröhne von hinten schon die Malle-Musik und die ersten Sektflaschen wurden geköpft….. Noch 3 Stunden bis wir da sind…

Besonders auffallend war eine Dame aus der Pärchengruppe, die aussah wir eine typische Annette. Freches Haar, das Sektgals in der Hand und die Stimme ein bischen zu anstrengend. Die liebe „Anette“ schaffte es die vollen 3 Stunden ihre schon genervten hinter ihr sitzenden Freundinnen zuzutexten, welche sichtlich kein Bock mehr hatten und den gemeinsamen Urlaub wohl jetzt schon bereuten. Zum Glück saßen wir nah genug dran und konnten ALLES aus „Anettes“ Leben hören. Ihr Lieblingskind, Jonas, hat endlich seinen Master in der Tasche und eine 1,4. Bei den ganzen Schwärmereien über Jonas waren Monia und ich irgendwann auch ganz stolz auf ihn!!!!! Die Tochter von „Annette“ war wohl nicht ganz so toll… Sie verbringt viel zu wenig Zeit mit Freunden und ist immer alleine… „Annette“ hat große Angst, dass ihre Tochter nun die Jugend verpasst und dies irgendwann bereut… „Aber mein Jonas ist toll“.

Die Musik aus den hinteren Reihen wurde lauter. Wir standen mittlerweile in Emden und warteten auf die Weiterfahrt. Eigentlich sollten wir um 10:13 Uhr in Norddeich-Mole ankommen, vielleicht bekommen wir ja doch die frühere fähre um 10:30 Uhr anstatt die von uns gebuchte Fähre um 11:45 Uhr. Monia und ich wollten die Tickets umbuchen oder neu kaufen, sobald der Zug aus Emden los fährt – aber er fuhr nicht los. Und schon hatte die Bahn Verspätung. Erst 5 Minuten, dann 10 Minuten, dann 15 Minuten…

Wir waren froh, dass wir dann doch noch keine neuen Fährtickets gekauft haben… Die Ü50-Männer-Fußballmannachaft und die von „Annette“ angeführte Pärchengruppe wurden langsam nervös. Die haben glatt die Tickets für die Fähre um 10:30 Uhr gekauft und konnten die Bahnverspätung nervlich kaum ertragen. Als es dann langsam weiter ging und die Info aufkam, dass die Endstation Norddeich-Mole entfällt, konnte „Annette“ sich kaum noch halten.

Dann kam der etwas schlecht gelaunte Schaffner durch den Zug gehuscht. In einem Ton, den man in der Regel nur beim Militär zu hören bekommt, pfiff „Annette“ den armen Mann zurück. In einer extrem vergriffenen Ton- und Wortwahl bestand Annette auf ein Taxi oder zumindest einen Schuttle-Bus. Die Rechnung für die Fahrtkosten würden dann natütlich an die Deutsche Bahn AG gehen! Einen Entschädigungsanspruch hat „Annette“ natürlich auch, schließlich bedeutet die ausgefallene Haltestelle einen fast unmöglichen Mehraufwand. Der Schaffner antwortete kurz und unfreundlich. Er flüchtete so schnell wie nur irgendwie möglich.

Nachdem sich „Annette“ nun seit mehr als 10 Minuten über denn Schaffner und den nun ewig langen Weg bis zur Fähre aufregte, versuchten wir die Situation zu entschärfen. Schließlich waren es nur maximal 4 Minuten zu Fuß…. und für die ganz Bequemen gab es auch noch einen Bus.

In den letzten Minuten wurden die Musikbox nochmal richtig aufgedreht. „Annette hat sich beruhigt und tanzte entspannt im Rhythmus der Musik. Es liefen lieder über Norderney und geschärzt 40 Menschen sagen. Mit etwa 20 Minuten Verspätung kamen wir dann endlich an. Der Rest lief problemlos. Die Fähre war pünktlich und es war schön ruhig. Als die Fähre anlegte warteten Tanja und Michael bereits. Endlich da!!!!!!!

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2 Antworten

  1. Claudia sagt:

    Hatte eben Zeit zu lesen. In der DB. Super witzig. Meine heutige Reise zusammen gefasst. Ich sitze grad im Taxi von Kassel nach Neheim auf Kosten der DB.
    Schöne Grüße
    Claudia

  2. Tina sagt:

    Liebe Monia und liebe Melina, dann wünsche ich euch von ganzem Herzen eine ruhigere Zeit bei TaMi als auf eurer Zugfahrt und jetzt endlich wisst wie gesittet Reisen mit Tanja und mir als Ü50 sein kann:-) Happy Sailing für euch 4, Tina

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